Leserbrief: „Statt Gasthermen werden nicht Holzheizungen, sondern Wärmepumpen zum Einsatz kommen – und die brauchen Windstrom.“

Die Nutzung von Wärmepumpen ist zwar noch überschaubar – steigt aber dynamisch an. Sie brauchen erneuerbar hergestellten Strom – vor allem im Winter. Grafik: BMK

Zu unserem Artikel „Holz und Wasser treiben Österreichs Energiewende“ schreibt uns die Leserin Christine Kiesenhofer aus Kreuzstetten (NÖ):

Sehr geehrter Herr Starmühler, lieber Herbert,

danke für den Hinweis auf den Bericht „Energie in Österreich – Zahlen, Daten, Fakten“ des Ministeriums. Ich ziehe aus dem Bericht allerdings andere Schlüsse als der Artikel von energie:bau:

• „Wenn es um die Wärmeerzeugung, also die Substitution der Gaskessel oder alten Ölheizungen geht, sind es die Holzheizungen, die hier wohl die Hauptlast tragen können...“
Ich gehe davon aus, dass der überwiegende Teil der bestehenden Gaskessel und Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt (und noch viel mehr Wärmepumpen zukünftig bei Neubauten installiert) werden, dies bestätigt auch der Bericht des Ministeriums (Seite 23 – siehe Grafik oben):

• Damit einher geht die Notwendigkeit des massiven Windkraft-Ausbaus, denn der Windstrom in den Wintermonaten kann sehr gut für den Strombedarf der Wärmepumpen genutzt werden (dies ist bei Photovoltaik im Winter auch mit Speichern nur begrenzt möglich).

• Ich halte dieses Gegeneinander-Ausspielen von PV und Windkraft nicht für sinnvoll, denn wir brauchen für die Energiewende beides! Große Industriebetriebe werden ihren Strombedarf nicht mit PV abdecken können (z.B. die voestalpine für ihren geplanten Elektrolichtbogenofen in Donawitz), der Umstieg in der Mobilität wird nicht ausschließlich mit PV-Modulen machbar sein, für die Abwärme-Nutzung z.B. für die Fernwärme werden Wärmepumpen (= steigender Strombedarf) nötig u.v.m.

• Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren durch die Abkehr von fossilen Energieträgern steigen, deshalb ist ein rascher Ausbau der Windkraft in NÖ (auch im Waldviertel!) und in den westlichen Bundesländern nötig: „Die verstärkte Nutzung der im Inland verfügbaren erneuerbaren Energieträger begleitet alle Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungs- sicherheit und wird in Hinkunft das sichere Fundament der heimischen Energieversorgung bilden.“ (Ministeriums-Bericht, Seite 35)

• 100 % erneuerbare Energie aus Österreich: regional, sicher und kostengünstig! Ich wünsche mir für die nächsten Ausgaben von energie:bau offensive Werbung für die Windkraft, denn diese hinkt den Ausbauzielen leider stark hinterher; PV-Werbung gibt es bereits genug https://klimadashboard.at/energie/erneuerbare-energien

Liebe Grüße
Christine Kiesenhofer, aus dem windREICHen Weinviertel

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