Die Abkehr von fossilen Brennstoffen, also Kohle, Erdöl und (Schiefer-)Gas, ist in Österreich beschlossene Sache. Dennoch wollen manche Kreise dies nicht wahrhaben, mutmaßlich wegen des Wegfalls von Positionen, Prestige und Remuneration. Man versorgt also Marketingabteilungen, Journalisten, Lobbyisten mit Aufträgen und Fake-News, um weiterhin den fossilen Geschäften nachgehen zu können.
Das geht – im Fall von Schiefer-Erdgas – so:
1. Man spricht von der „Brückentechnologie Erdgas“
Brücken sind wichtig und gut. Sie wärmen das Herz. Man leugnet also nicht die Klimafolgen, sondern sagt nur, das Erdgas sei die Brücke in eine bessere Welt. Man solle – möglichst lang – die Brücke benutzen. Bis Winkraft oder Sonnenenergie ausreichend zur Verfügung stünden. Im Idealfall noch mindestens 100 Jahre lang.
2. Man betont die Heimat
Was ist schöner, als Erdgas im eigenen Land zu haben. Das klingt nach Sicherheit und Geborgenheit. Böse ist der Klimakiller, wenn er aus dem finsteren Arabien stammt, aus der Heimat kann ja nur Gutes kommen.
3. Man erfindet das Märchen vom „Bio-Fracking“
Ein hübsches Etikett verharmlost das Umweltschlamassel des Schiefergas-Bohren-Laugen-Sprengen-Frackings und sieht nach natürlicher, bodennaher Haltung von glücklichen Hühnern aus. Auch wenn das gelogen ist. Die Leute mögen das.
4. Man jazzt die Menge an Schiefergas in die Höhe
Es gibt keine ernsthafte Abschätzung, wie viel Erdgas unter dem Weinviertel schlummert. Man müsste Probebohrungen bis 5.000 oder 6.000 Meter machen, um das zu wissen. Die OMV (allerdings nur ein Teil der Führungsmannschaft) hat das längst als unwirtschaftlich abgehackt. Macht nix. Man lässt einen willigen Journalisten sagen, es sei ein „Gigantischer Gasschatz“. Völlig unbewiesen, aber angenehm für Menschen, die in Wien ihre Wohnung mittels Erdgas-Therme heizen.
Dies alles passiert derzeit auffällig wiederholend von auffällig immer denselben Journalisten in Österreich. Willkommen im Frake-News-Land!