Wärme, die sich in U-Bahn-Tunneln sammelt und vor allem während der Beschleunigungs- und Bremsphasen der Züge entsteht, wird normalerweise ungenutzt ins Freie geleitet. Forscher des EPFL-Labors für Bodenmechanik haben dieses Wärmepotenital nun erstmals anhand der in Lausanne geplanten neuen Linie M3 quantifiziert, berichtet „energate-messenger.ch“: „Würde man etwa 50 bis 60 Prozent der Fläche dieser Trasse thermisch nutzen, könnte man damit rund 1.500 Standardwohnungen mit einer Fläche von 80 Quadratmetern beheizen.“
Für die Nutzbarmachung dieser Wärme seien keine enormen Investitionskosten erforderlich, heißt es weiter. In den Wänden des Tunnels müssten in regelmäßigen Abständen Kunststoffrohre verlegt und diese an ein Wärmepumensystem angeschlossen werden. „Im Winter kann nun kaltes Wasser in den Untergrund gepumpt werden und wird dort durch die Abwärme des U-Bahn-Betriebs aufgeheizt“, schreibt „Trends der Zukunft“. Im Sommer könne man warmes Wasser nach unten pumpen, das in der vergleichsweise kälteren Tunnelluft abkühlt.
Zusätzlich sei das System auch als Wämespeicher nutzbar. „Alleine in Lausanne könnten auf diese Weise rund zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden“, so „Trends der Zukunft“. (cst)
L’Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne