Das neue österreichische Energie-Ausbau-Gesetz (EAG) setze falsche Prioritäten, hat der unabhängige Verein „ENERGYPEACE“ ausgerechnet.

Auf der Suche nach Erdgas in Niederösterreich – obsolet geworden nach der neuen Klimastrategie. Foto: Starmühler

In einem neuen Infoblatt informiert ENERGYPEACE über die verschiedenen Kosten der Energiespeicherung, die eine entscheidende Frage für den Aufbau einer kostengünstigen und klimaneutralen Stromerzeugung ist. ENERGYPEACE ist ein kleiner, unabhängiger Thinktank rund um die steirischen Energie-Erzeuger, Kesselhersteller und PV-Unternehmer Heinz Kopetz, Dieter Moser, Erwin Stubenschrott und ÖkR Karl Totter (Gründer der Bioenergiebetriebe SEBA Mureck GmbH & Co KG).

Darin heißt es:

Fossile Stromerzeugung verursacht klimaschädliche Emissionen. Um diese zu minimieren, muss Überschussenergie vom Sommer für den Winter gespeichert werden. Dazu wird in den Texten zum EAG, dem Entwurf des Energie-Ausbau-Gesetzes auf die große Bedeutung der erneuerbaren Gase verwiesen. Allerdings fehlen Daten zu den Kosten und den Potentialen. Oft wird übersehen, dass Biomasse die billigste Form der Energiespeicherung bietet. Dazu einige Daten:

Aus dem EAG: „In einem integrierten System spielen erneuerbares Gas und Wasserstoff eine tragende Rolle. Ein wesentlicher Teil von Erdgas soll in Zukunft durch erneuerbares Gas (i.e. Biomethan, erneuerbarer Wasserstoff, erneuerbares synthetisches Gas) ersetzt werden.“

„Wasserstoff, synthetische Gase oder Biomethan sind Aufgaben für die Forschung und Versuchsprojekte; sie bieten keine Lösung zur spürbaren Senkung der Emissionen, jedenfalls nicht bis 2030. Die Texte im EAG sind Wunschträume“. ENERGYPEACE

„Nun zu den physikalischen Realitäten“ wie es in der Zusammenstellung heißt:

Synthetisches Gas
: Zur Gewinnung von Strom im Winter aus synthet. Gas sind folgende Schritte notwendig:

  1. Elektrolyse, um aus Wasser Wasserstoff (H2) zu gewinnen
  2. neue in Entwicklung befindliche Technologien, um aus Luft CO2 zu extrahieren
  3. Synthese von H2 und CO2 zu Methan (CH4)
  4. Einpumpen des synthetischen Methans in einen Erdgasspeicher
  5. Verwendung des Methans in einem Gaskraftwerk zur Stromerzeugung

Zur Erzeugung von synthetischem Gas sind die Schritte 1-4 notwendig. Eine vorsichtige Abschätzung
führt zu Kosten in der Höhe von 200 Cent/Nm³ Synth. Gas.

Biomethan:
Geht man den Weg über Biomethan so sind nach der Biogaserzeugung notwendig:

  1. Gasreinigung (upgrading) denn Biogas besteht nur zu etwa 55% aus Biomethan
  2. komprimieren, um das gereinigte Gas in das Gasnetz zu pumpen

    Diese Schritte führen zu Kosten von etwa 120 Cent/Nm³ Biomethan.

Energieholz:
Bei 100 Euro/atro (atro= absolut trockenes, Holz) kosten 10 kWh gespeichert 20 Cent.
Das ergibt folgende Kosten der Energiespeicherung:

Speicher Kosten im Vergleich ENERGYPEACE

Fazit von ENERGYPEACE:
Am billigsten sei es, Erdgas zu verwenden und das Klima zu zerstören. „Gerade das aber müssen wir verhindern!
Am zweitbilligsten ist es, die Energie im Holz zu speichern oder diese dann im Winter zu verstromen. Die Energiespeicherung in Biomethan oder synthet. Gas ist 5 – 8 Mal so teuer!

Die steirischen Energie-Experten fassen ihre Berechnungen und Vergleiche dann so zusammen:
„Wasserstoff, synthetische Gase oder Biomethan sind Aufgaben für die Forschung und Versuchsprojekte; sie bieten keine Lösung zur spürbaren Senkung der Emissionen, jedenfalls nicht bis 2030. Die Texte im EAG sind Wunschträume. Diese Fakten gilt es zu bedenken, wenn die fossile Stromerzeugung im Winter bis 2030 durch erneuerbare Stromquellen ersetzt werden soll.

Zu Berechnungsdetails siehe www.energypeace.at , EAG Grundlagen und Analyse!

www.energypeace.at

(hst)

 

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