Überhitzungen in Innenräumen werden bei den derzeitigen Temperaturen in Europa immer häufiger. Die Baubranche versucht Möglichkeiten zu finden, dieses Problem möglichst ohne zusätzlichen Energieaufwand – im wahrsten Sinne des Wortes – einzudämmen.

Die kleinen Häuser im Baumit-Forschungspark sind unterschiedlich gedämmt und hitzen sich im Inneren bei hohen Außentemperaturen demnach auch unterschiedlich stark auf. Foto: Baumit

Als Antwort auf die extremen Hitzeperioden reagieren viele Unternehmen in der Baubranche damit, für kühlende Maßnahmen im Zuge von Gebäudesanierungen zu plädieren. Dadurch, dass die Wetterlagen immer heißer werden und länger anhalten, kommt es bei Gebäudehüllen öfter zu Überhitzungen. Als „natürliche Klimaanlage“ wird beispielsweise eine massive Dämmung empfohlen. Massiv gedämmte Wände können demnach als Hitzeschild dienen, den Kühleffekt unterstützen und für konstantere Raumtemperaturen sorgen. Das Unternehmen Baumit veröffentlichte kürzlich Ergebnisse aus dem eigenen Forschungspark, wo seit über vier Jahren die Außen- und Innentemperaturen in zwölf unterschiedlichen Forschungshäusern gemessen werden. „Auch bei Hitzewellen mit Außentemperaturen von bis zu 36 °C im Schatten lagen die Innenraumtemperaturen in gedämmten Massivhäusern zwischen 24 und 27 °C – im ungedämmten Massivhaus war es mit über 30 °C hingegen tropisch warm“, heißt es bei Baumit. Eine massive Wandkonstruktion mit effizienter Fassadendämmung sorge demnach wie eine Klimaanlage für niedrigere Raumtemperaturen.

Bevölkerung informieren und animieren

Trotzdem sei es aber auch wichtig, dass sich das Verhalten der Bevölkerung und der Hausbewohner_innen an die heißen Umstände anpasse, da sich durch ein Fehlverhalten „die beste Dämmung ad absurdum“ führe. „Sinnvoll ist es, die Fenster während des Tages geschlossen zu halten, bei kühleren Temperaturen in der Nacht für Durchzug im Raum zu sorgen und die Fenster am besten bei Sonnenaufgang wieder zu schließen und zu verschatten“, so rät etwa das Unternehmen GPH. Die Baubranche kann einen bedeutenden Teil im Kampf gegen die Klimakrise beitragen. Wichtig ist es, die Bevölkerung zu informieren, Expertisen aus der Baubranche weiterzugeben und bei Bauprojekten die sich verändernden Umweltverhältnisse im Fokus zu behalten. Denn die Temperaturen werden weiter ansteigen und jede einzelne Person ist dazu angehalten, den CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren. (sis)

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter