Internationalen Forschenden ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung eines Materials gelungen, das in Zukunft die Abwärme von Computerchips direkt in Strom verwandeln könnte.

Da alle Elemente aus der 4. Hauptgruppe des Periodensystems stammen, kann die neue Halbleiterlegierung leicht in den CMOS-Prozess der Chipfertigung integriert werden. Foto: ACS Applied Energy Materials

Bei der Legierung aus Germanium und Zinn handelt es sich um ein sogenanntes thermoelektrisches Material, das geeignet erscheint, die Abwärme von Computerprozessoren in Elektrizität umzuwandeln, meldet das deutsche Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik IHP. In Europa sollen jährlich etwa 1,2 Exajoule aus IT-Infrastrukturen und Rechenzentren sowie Geräten wie Smart Devices ungenutzt verloren gehen – über 333 Terawattstunden, was in etwa dem Primärenergieverbrauch von Österreich oder Rumänien zusammen entspricht, heißt es.

Diese Wärme - unter 80 °C - ist wegen der schlechten thermodynamischen Effizienz und technischer Einschränkungen allerdings nur schwer nutzbar. Das neuartige Material jedoch ist für die Energiegewinnung auf Chips geeignet und auch mit dem Prozess der Chipfertigung vereinbar. Dadurch werde „Energy Harvesting“ möglich, auf dem Chip könnte damit der Bedarf an externer Kühlung und Strom erheblich reduziert und so die Effizienz elektronischer Geräte verbessert werden. (cst)

Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik IHP 

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