Österreichischer Strompreisindex weiterhin mit fallender Tendenz.

Der Strompreis-Index fällt – bleibt aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie vor zwei Jahren. Quelle: EEX Berechnungen: Österreichische Energieagentur

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) fällt im April 2024 gegenüber dem Vormonat um 6,4 %. Im Vergleich zum April des Vorjahres 2023 liegt der ÖSPI um 65,1 % niedriger. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index im April 2024 einen Stand von 237,41 Punkten.

Damit ist dieser Index noch immer mehr als doppelt so hoch wie 2021, also vor der COVID-Pandemie. Allerdings ist die Richtung recht eindeutig. Es geht nach unten. Die Tarive der Stromkonzerne haben sich allerdings in der Praxis noch nicht so weit bewegt...

Der Grundlastpreis (251,93 Indexpunkte) fällt gegenüber dem Vormonat um 6,3 %. Im Jahresvergleich fällt er um 63,7 %. Der Spitzenlastpreis (206,51 Indexpunkte) weist im Monatsvergleich ein Minus von 6,7 % und im Jahresvergleich ein Minus von 68,4 % auf.

Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben. Bei Endkonsument:innen teilt sich der Gesamtpreis für Strom auf die Energiekomponente, auf Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben auf.

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So setzt sich der Strompreis derzeit in Österreich für Privatkunden zusammen. War es vor der Pandemie langjährig so, dass für Energie, Netz und Steuern jeweils rund ein Drittel zu zahlen war, so sind jetzt die Bestandteile ganz anders verteilt. 

2022 und 2023 zahlen österreichische Haushalte keine Erneuerbaren-Förderkosten: Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird aufgrund der hohen Energiepreise nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale wird dieses Jahr auf null gesetzt. Zudem wird die Elektrizitätsabgabe befristet bis 31.12.2024 auf das durch die EU-Energiesteuerrichtlinie festgelegte Minimum reduziert.

Damit entfallen wesentliche Bestandteile der Stromrechnung bei Haushaltskund:innen. Bei einem typischen Wiener Haushalt beträgt damit der Anteil der reinen Energiekosten rund 60 Prozent des Gesamtstrompreises. Details entnehmen Sie auch der obigen Grafik.

Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur als PDF zu finden.

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