Österreichs Erneuerbare Energie-Gemeinschaften können nun auch um Förderungen ansuchen. Vier Millionen stehen für die Pioniere bereit.

EEG Beraterin Eva Dvorak, Ingmar Höbarth (Klimafonds), Ministerin Leonore Gewessler und Bruno Oberhuber (Energie Tirol) setzen auf die Energie-Gemeinschaften. Foto: Herbert Starmühler

Vier Millionen Euro für Energie-Gemeinschaften werden vom Klima- und Energie-Fonds ausgeschüttet, um den Projekten auf die Sprünge zu helfen. Bis zu 25.000 Euro pro EG-Projekt Förderung sind möglich, wie Klima-Ministerin Leonore Gewessler im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgab.

Die Ministerin berichtete von einem großen Interesse an diesen Gemeinschaften, bei denen Energie im lokalen Bereich (Erneuerbare Energie-Gemeinschaften - EEG) oder im nationalen Bereich (Bürgerenergiegemeinschaft - BEG) ausgetauscht und verkauft werden kann.

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Bürger-Energie-Gemeinschaften können in ganz Österreich tätig werden. Gewessler: „Wer sich an einem Windkraftwerk beteiligen möchte, oder wenn die Tochter in Wien studiert für den steht diese Möglichkeit offen.“

Rückgrat der Dezentralisierung
Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Ab sofort kann jeder Teil der Energiewende sein. Die EEG sind ja das Rückgrat der Dezentralisierung.“ Es herrsche große Begeisterung und Aufbruchstimmung.

Neue Koordeinationsstelle gegründet
Der Klimafonds bündelt die Beratung in einer neuen Beratungsstelle (Leitung: Eva Dvorak). Rasch und unkompliziert soll es sein, Gründungs-Beratung werde gewährt, Begleitung bei der Umsetzung sei geplant. Denn es werde völliges Neuland betreten.

Bundesländer koordinieren sich
Bruno Oberhuber (Geschäftsführer der Energieberatung Energie Tirol) als Bundesländervertreter sagt: „Wir sehen eine große Bereitschaft bei den Leuten. Wir sehen zwei Gruppen: Engagierte Private, die rechtliche Fragen haben und solche zu Organisation und Umsetzung. Und der zweite Bereich sind die Gemeinden“. Letztere haben oft mehrere Gebäude bereits mit PV angeschlossen und möchten gerne den Strom besser nutzen und verteilen.

Die Fragen lauten: Wie können die Verträge aussehen? Wo kann man den Strom nutzen? Wie kann ich an der Energiewende teilnehmen? Gewinn sei jedenfalls nicht das (Haupt-)thema, sagt Oberhuber. 

Man rechne in einer Startphase mit einigen Dutzend bis zu 200 Energie-Gemeinschaften.

Infos und Begleitung
Eva Dvorak, die Leiterin der neuen Beratungsstelle: „Wir sind bereit“. Das Thema sei neu und komplex – und genau dass soll mit Hilfe der Koordinierungsstelle berücksichtigt werden. Man habe dort folgende Maßnahmen geplant:

1. Bundesweit einfache Informationenen
2. Begleitung von ausgewählten Pionierprojekten.
3. Vernetzung von Interessenten und Interessentinnen

Zur Website der Koordinierungsstelle

 

 

 

 

 

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