Eine Studie des Fraunhofer ISI gemeinsam mit Amazon beschäftigt sich mit der optimalen Anzahl und den Standorten öffentlicher Schnellladestationen für den Langstrecken-Lkw-Verkehr in Europa.

In einer EU-Verordnung sind konkrete Mindestziele für die öffentliche Lkw-Ladeinfrastruktur für alle Mitgliedstaaten festgelegt: In Deutschland soll es bis 2030 insgesamt rund 300 Lkw-Ladestationen geben, europaweit mehr als 2.000. Foto: pixabay.com

Bislang gibt es erst wenig Erkenntnisse über optimale Ladestandorte für den Lkw-Fernverkehr in Europa. Die Studie hat daher abasierend auf Berechnungen des europäischen Lkw-Verkehrsaufkommens im Jahr 2030, der öffentlich zugänglichen Standorte in Europa und den existierenden Lkw-Haltestellen ein optimiertes Lkw-Ladenetz entwickelt, das den erwarteten Ladebedarf mit einer Mindestanzahl an Ladestationen deckt. Die Studie berücksichtigt auch Kapazitätsbeschränkungen hinsichtlich Platzverfügbarkeit sowie Netzanschluss und berechnet einen optimierten, schrittweisen Netzausbau entlang der Strecken mit der höchsten Nachfrage in Europa.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei einem Anteil von 15 Prozent batteriebetriebener Lkw im Fernverkehrsbestand 1.000 optimal ausgewählte Ladestationen verteilt über Europa 91 Prozent des E-Lkw-Fernverkehrs abdecken könnten, 500 Stationen etwa die Hälfte des Verkehrs – das ist weniger als die EU-Mindestinfrastrukturziele. Bezogen auf die optimalen Standorte für Lkw-Ladestationen wird empfohlen, den Fokus auf stark befahrene Strecken an wichtigen Verkehrsknotenpunkten zu legen. Wird das Ladenetz später ausgebaut, könnten sukzessive Standorte auf weniger stark befahrenen Strecken hinzukommen. (cst)

Fraunhofer ISI 

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