Eine Woche brauchte die deutsche Sektion der Fridays-For-Future um sich vom unerträglichen Post Greta Thunbergs zu distanzieren. Die deutsche Sektion von Fridays for Future teilte auf Twitter mit, die Position der internationalen Sektion nicht zu teilen. "Nein, der internationale Account spricht – wie zuvor betont – nicht für uns. Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein", twitterte Fridays for Future Deutschland.
Entlarvende Post-ition von Frau Thunberg
Die schwedische Umweltaktivistin und FFF-Initiatorin Greta Thunberg hatte mit einem Post für Irritation gesorgt. Unter einem Foto, das sie mit dem Plakat mit dem Slogan Stand With Gaza zeigt, forderte sie einen Streik aus Solidarität für die Palästinenserinnen und Palästinenser – ohne den Terror der Hamas und das Leid israelischer Zivilisten auch nur zu erwähnen, wie nicht nur die Wochenzeitung Die Zeit anmerkte.
Das lange Schweigen der Linken
Überhaupt machte das anfängliche Schweigen betroffen: Das Schweigen der Künstler*innen, Wissenschafter*innen und NGOs, der Zivilgesellschaft, „die sonst alle erdenklichen Formen von Gewalt und Mikroagressionen anprangert“, wie Jochen Buchsteiner in einer ausgezeichneten Analyse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schrieb. Von Ausnahmen abgesehen, fehle es nicht nur an Unterstützung, sondern in irritierendem Maße an Mitgefühl.
Wer braucht noch diese Klimabewegung?
Die Klimabewegung ist Teil dieser Zivilgesellschaft. Aber eben auch nicht – es gibt sie gar nicht mehr, weil wir irgendwie alle zusammen Klimabewegung sind. Ein paar kleben sich halt an, andere demonstrieren, wieder andere bauen ihr Haus um.
Fehlender Geschichtsunterricht am Freitag?
Mit dem Eklat der Frau Thunberg hat die sogenannte Klimabewegung jedenfalls ihre Unschuld verloren. So wichtig diese Proteste von jungen Menschen auch waren und sind, Thunberg – und die Null-Reaktion sowie die peinlich beleidigte und viertelherzige Erwiderung der deutschen FFF-Fraktion spricht Bände. Man muss sich von dieser einseitigen Kolonisations-Definition der linksseinwollenden Teenies distanzieren. „Hier sieht man, wo es hinführt, wenn man zu viel Geschichtsunterricht schwänzt“, titelte „Die Welt“. Überspitzt, aber nicht ganz unwahr.
Unterwanderung der Klimabewegung – oder Teil derselben?
Immer drängender wird der latente und stärker werdende Antisemitismus zu diskutieren sein, der in Österreich und in Deutschland schon länger zu beobachten ist. Jetzt bricht hier eine Blase, ein Geschwür auf, wie es scheint. Denn die Hamas will die Zerstörung des Judenstaates, die Tötung der Israelis. Daran lässt sie keinen Zweifel. Man sollte selbst keinen Zweifel daran lassen, dass dies in keiner Weise zu entschuldigen ist.
Nachtrag 1 (28.10.2023): Es lohnt sich, die gute Recherche der Jüdischen Allgemeinen Zeitung zu lesen: Hier wird untersucht, wie zielstrebig von einigen Wortführern der Fridays For Future-Bewegung israelfeindliche und antisemitische Propaganda auf die Tagesordnung gebracht wird. Und wie sehr Andersdenkende angefeindet werden. Hier ist die Story: Inside Fridays for Future International: So kapern Israelhasser die Klimabewegung.
Nachtrag 2 (3.11.2023): Sehr begrüßenswert und hörenswert ist in dem Zusammenhang die Rede des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck.