Hallenbäder neigen zu hohem Energieverbrauch, die Leitungsverluste und fehlenden Effizienzen summieren sich. Viele Gemeinden und private Betreiber haben die Sanierungen ihrer Verlustbringer noch vor sich, andere haben sie nicht allzu gut hinbekommen. Nicht so das Paracelsus-Bad in Salzburg. Hier wollte man von Anfang an Nachhaltigkeit erreichen.
Hohe Ansprüche
Der Neubau dieses Bad- und Kurhauses beim Mirabellgarten gelegen bietet einen Ausblick auf die Salzburger Innenstadt und den Kurpark. Im November 2016 wurde das alte Bad geschlossen, 2017 begannen die Abrissarbeiten, um Platz für den von den Wiener Berger+Parkkinen Architekten geplanten Neubau mit höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Zentrum der Altstadt zu schaffen. Nun wurde das Bad wieder geöffnet..
Die Nutzfläche von 11.817 m² teilt sich in ein öffentliches Kurhaus und Geschäftsflächen in den Sockelgeschoßen, einem darüber liegenden Hallenbad, Gastronomie und – auf der obersten Ebene – die Saunawelt mit Außenpool und Terrassen.
Als erstes Hallenbad in Österreich wurde das Projekt einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen.
Einige Energie-Daten:
HWB: 2,7 kWh/m²BGFa
CO2: 36 kgCO2/m²BGFa
klimaaktiv-Punkte: 909 von 1000
Photovoltaikanlage: Ja
Heizsystem Raumheizung: Fern- und Nahwärme, Wärmepumpe, Abwärmenutzung
Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung
Klimaaktiv GOLD zertifiziert
Als erstes Hallenbad in Österreich wurde es einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen. Das Ziel, die höchste Zertifizierung klimaaktiv GOLD, konnte erreicht werden. Der klimaaktiv Gebäudestandard des österreichischen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) steht für Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und hohe Qualitätssicherung in der Ausführung. Realisierte Objekte in Gold sind - ganz im Sinne der Smart City Strategie der Stadt Salzburg - Vorreiter im Bereich Klimaschutz und umfassender Energiewende.
Hier geht es zu den Energie-Daten.
Die Saunawelt - „Nackt über der Stadt"
Im obersten Teil des Hauses befinden sich die Gastronomie und die Saunawelt. Während die Gastronomie für Schwimmbad- und Saunagäste im vierten Obergeschoß „im Bauch der Welle“ installiert ist, nutzt die Saunawelt die freie Dachebene als Plattform. Die vier Saunen und das Dampfbad sind entlang eines Umganges angeordnet. Drei Saunen sind zur Stadt als Panoramasaunen angelegt, der zentralen Großsauna ist eine Saunalounge mit Fokus auf die Müllner Kirche vorgelagert. Eine Relax Zone bietet freien Ausblick auf die Hügellandschaft im Norden und Maria Plain. Im Außenpool erreicht das Gefühl, frei über den Dächern der Stadt zu baden, seinen Höhepunkt. Eine gelungene Kombination aus physischer Entspannung und kultureller Anregung durch den freien Blick auf die Monumente der Stadt.
Weitere Informationen, Daten/Pläne/Fotos, folgen in den kommenden Wochen im Rahmen dieser Serie.
(hst)