Das österreichische Klimaschutzministerium erhebt jährlich, wie sich Technologien am Energiemarkt entwickeln. Die Ergebnisse für das Jahr 2023 sind geprägt von den Verwerfungen am Energiemarkt aufgrund der russischen Lieferkürzungen und der voranschreitenden Energiewende.
Gerade die hauseigene Stromerzeugung mit PV-Anlagen hat einen weiteren großen Sprung nach vorne gemacht, die Förderungen für Photovoltaik und Batteriespeicher werden sehr gut angenommen. Im Jahr 2023 wurde der Ausbaurekord aus dem Vorjahr abermals übertroffen.
Besonders markant ist aber das Wachstum bei der Anzahl und der Kapazität der Speicher. Von allen Erneuerbaren Energie-Sparten wächst diese am schnellsten – wobei die relativ kleine Start-Basis ins Kalkül zu nehmen ist.
Speichern statt Einspeisen
Der Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage kann eben nicht immer sofort verbraucht werden, wenn sie erzeugt wird – und auch die Einspeisetarife für in das Netz eingespeisten Photovoltaik-Strom sind zuletzt wieder gesunken. Darum legen sich immer mehr Menschen auch ein Batteriespeichersystem zu, wie die Statistik zeigt.
57.007 neu installierten PV-Speichersysteme im Jahr 2023
Nach einem kontinuierlichen Anstieg der neu installierten Speicherkapazität von 2014 bis 2019 stieg in den Folgejahren die jährlich neu installierte Speicherkapazität im Vergleich zum Vorjahr jeweils deutlich an und erreichte bereits 2022 mit einem Zuwachs von 230 MWh einen Höchstwert. Für das Jahr 2023 ergab die Erhebung mit ca. 57.007 neu installierten PV-Speichersystemen mit einer kumulierten nutzbaren Speicherkapazität von ca. 792 MWh erneut einen Rekordzubau.
Auswirkungen auf Klimastrategien erwartbar
In Österreich sind damit insgesamt mehr als 94.000 PV-Speichersysteme mit einer kumulierten nutzbaren Speicherkapazität von 1.274 MWh im Einsatz.
Seit Jänner 2024 gilt für PV-Anlagen bis 35 Kilowattpeak sowie dazugehörige Batteriespeicher die Nullsteuer.
Die Heimspeicher kommen in den bisherigen Ausbauszenarien noch nicht vor. Mit 2023 dürfte sich das Blatt gewendet haben. Der Autarkiegrad der Gebäude, der Gewerbe und der Industrie-Unternehmen steigt nun deutlich an – was wiederum dämpfende Auswirkungen auf die Notwendigkeit zentraler EE-Kraftwerke hat.
(hst)