Unternehmensmeldung

Für Österreich zeigt eine neue Studie: Ohne Förderung haben Haushalte zu wenig Geld für notwendige  Fassaden-Renovierungen.

Die Frage "Was spricht aus Ihrer Sicht für eine thermische Fassadensanierung?" wurde eindeutig beantwortet: Das Motiv, Geld zu sparen ist vorrangig. Grafik: Baumit, 1=trifft vollkommen zu, 6=trifft überhaupt nicht zu.

Die thermische Gebäudesanierung stagniert laut IIBW-Monitoring 2023 seit dem Jahr 2015 bei rund 1,5 %. Um den Gebäudesektor bis 2040 klima- und somit zukunftsfit zu bekommen, ist eine jährliche Sanierungsrate von rund 3 % notwendig.

Die vergangenen Jahre haben das Verhalten und die Entscheidungen der österreichischen Bevölkerung verändert. Das wirkt sich auch auf die Investitionen der Hausbesitzer:innen in Österreich aus und hat direkten Einfluss auf das Thema Sanierung.

Im Oktober 2023 beauftragte Baumit das Marktforschungsinstitut marketmind, diese Entwicklungen in einer Studie zu untersuchen. Erstmals wurden in einem repräsentativen Stimmungsbarometer aktuelle Einstellungen, Meinungen und Motive bei Ein- und Zweifamilienhausbesitzer:innen in Österreich rund um das Thema Gebäudesanierung evaluiert.

33 % der Bevölkerung (mit)besitzen ein Haus das vor 1995 errichtet wurde

Um eine repräsentative Abbildung der österreichischen Hausbesitzer:innen zu bekommen, deren Haus vor 1995 errichtet wurde, wurde ein zweistufiges Auswahlverfahren angewendet. Ergebnis: 33 % der Bevölkerung ab dem 18. Lebensjahr (mit)besitzen ein Haus das vor 1995 errichtet wurde. Interessantes Detail: 4 von 10 Hausbesitzer:innen (39,2 %) sind 60 Jahre und älter; 2 von 10 liegen in der Altergruppe 50 – 59 Jahre.

Sanierungsbonus ermöglicht Sanierung mit weniger als 15.000 € an Ersparnissen

Die finanzielle Situation der relevanten Zielgruppe hat sich in ganz Österreich, mit Ausnahme von Wien, innerhalb der letzten fünf Jahre verschlechtert. Österreichweit hat mehr als die Hälfte der potentiellen Sanierungshaushalte weniger als 15.000 € an Ersparnissen zur Verfügung.

Ein Viertel der Befragten beziffern ihre Finanzreserven mit 15.000 - 49.000 €. Hier wird die Bedeutung des Sanierungsbonus und weiterer kombinierbarer Förderungen durch Bund und Land offensichtlich, die jetzt auch mit geringen Ersparnissen wichtige Investitionen möglich macht.

Bereitschaft in das Eigenheim zu investieren: Fassade knapp hinter Photovoltaik

Knapp ein Viertel (24 %) der Hausbesitzer:innen plant in den kommenden fünf Jahren in eine Photovoltaikanlage und knapp ein Fünftel (19 %) in die Sanierung der Außenfassade zu investieren. Vor allem jüngere Zielgruppen bis 45 Jahre erkennen hier die Wichtigkeit, die Gebäudehülle entsprechend zu dämmen.

Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten führen hinsichtlich Sanierungsbereitschaft im Bundesländervergleich. Nach der Fassade folgen der Plan für einen - in manchen Fällen bereits durchgeführten - Heizungstausch (18 %), Fenstertausch (17 %) und schon etwas abgeschlagen eine Dachsanierung (13 %).

Kosten- und Energieeinsparung sind mit Abstand die wichtigsten Gründe für eine Fassadensanierung

Die Senkung des eigenen Energieverbrauchs – und im Zuge dessen auch die Einsparung von Energiekosten – sind aus Sicht der befragten Hausbesitzer:innen die Hauptargumente für eine thermische Fassadensanierung. Energiekosten zu sparen und den Energieverbrauch zu senken bilden ganz klar die wichtigsten Argumente. Vom Kosten/Nutzen-Verhältnis gilt es weiter zu überzeugen – ebenso von der Langlebigkeit.

Nutzung von Energieberatern: empfohlene Maßnahmen werden umgesetzt

Ein Drittel der Hausbesitzer:innen haben bereits einen Energieberater konsultiert und sich beraten lassen. 93 % dieser Personen geben an, die Empfehlungen des Energieberaters zumindest teilweise umgesetzt zu haben. Das zeigt die Notwendigkeit eines entsprechend großen Angebots an Energieberatern als zusätzlichen Antrieb für die Umsetzung der effektivsten Sanierungsmaßnahmen.

Wichtigkeit von Förderungen eindeutig bestätigt: ABER nur jeder Dritte weiß Bescheid

72 % empfinden Förderungen beim Thema Sanierung als (sehr) wichtig, jedoch geben nur 3 von 10 Befragten an, über die Fördermöglichkeiten in Österreich Bescheid zu wissen.
70 % jener, denen die Fördermöglichkeiten bekannt sind, empfinden diese als verständlich. Ein großes Thema stellt die fehlende Bekanntheit und Übersicht zu Fördermöglichkeiten dar. Hauptgründe, warum die Förderungen als unattraktiv empfunden werden, liegen zum Erhebungszeitraum (Oktober 2023) in der zu geringen Höhe der Förderungen bzw. daran, dass diese an zu viele / zu komplizierte Bedingungen geknüpft sind.

„Mit dem topaktuellen Lagebericht zur thermischen Gebäudesanierung wissen wir um das Potential an notwendigen und geplanten Sanierungsmaßnahmen in Österreich. Nun gilt es im Schulterschluss mit allen Beteiligten die verbleibenden Hemmnisse aus dem Weg zu räumen und vor allem durch Information und Beratung, die richtigen Maßnahmen mit bestem Kosten/Nutzen-Verhältnis umzusetzen. Die dringend notwendige Nachschärfung der Förderungen im Sanierungsbereich wurde mit Anfang diesen Jahres umgesetzt – somit ist eine sehr wichtige Voraussetzung bereits erfüllt “, so Baumit-Geschäftsführer Georg Bursik.

(hst)

Hinweis: Die Meldung wurde von dem genannten Unternehmen verfasst. Das energie:bau Magazin übernimmt für die Richtigkeit und Aktualität der Inhalte keine Haftung.