Altbau-Sanierung nach Explosion
Ein Highlight stelle bei den diesjährigen Besichtigungstagen ein Gründerzeit-Mehrfamilienhaus in der äußeren Mariahilfer Straße im 15. Wiener Gemeindebezirk dar. Das 2014 durch eine schwere Gasexplosion teilweise zerstörte Gebäude wurde in den Folgejahren generalsaniert und um zwei Geschoße aufgestockt. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember 2017.

Grünflächen und Licht
„Da es sich um ein Gründerzeithaus handelt, war das gesamte Fundament bereits sehr mitgenommen. Wir tauschten die ehemaligen Holzpfähle gegen 206 Stahlbeton-Kleinbohrpfähle, entfernten einige Pultdächer und Seitentrakte und schufen dadurch ein stabiles Fundament und einen hellen, großen Innenhof", erklärt Architekt Günther Trimmel von Trimmel Wall Architekten in Wien während der Besichtigung. Ungewöhnlich: Fast zwei Drittel der 29 Wohnungen bekamen dadurch Grün- oder Balkonflächen, das Gebäude ein neues Stiegenhaus sowie einen Lift. In der Garage gibt es zudem nun sieben Stellplätze mit E-Ladestationen.
Passivhaus-Standard
Durch eine 20-cm-Hanfdämmung an der Fassade Mariahilfer Straße und im Innenhof sowie einer hochwärmedämmenden Aerogelputz-Fassade an der Seite in der Denglergasse erreicht der Altbau beinahe, der Dachgeschoß-Ausbau ganz Passivhausstandard. In allen Wohnungen gibt es kontrollierte Wohnraumlüftung, eine Solaranlage (etwa 1 m2 Fläche pro Wohnung) am Dach sorgt für Warmwasser.

Im Rahmen der Besichtigung wurde Architekten Günther Trimmel (re.) sowie Bauphysiker Helmut Schöberl (Mitte) das EnerPHit-Zertifikat von Günther Lang (Passivhaus Austria) überreicht. Foto: Starmühler
Auszeichnungen für Sanierung
Das Gebäude erhielt im Sommer nicht nur den 1. Preis des Wiener Stadterneuerungspreises der Landesinnung Bau Wien, sondern im Rahmen der Besichtigung, bei der unter anderem Architekt, Günther Trimmel, Bauphysiker Helmut Schöberl sowie Günter Lang von Passivhaus Austria anwesend waren, wurde zudem die EnerPHit-Zertifizierung überreicht. (sis)