Im vergangenen Jahr erreichte die neu installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen weltweit einen Rekordwert von 18,2 Gigawatt. Die führenden Märkte waren Deutschland, Italien und Tschechien. Österreichs Anteil wurde (noch) nicht genannt.
Europa verzeichnete 2010 einen PV-Zubau von 14,7 GW, das sind 81% der weltweiten Neuinstallationen.
Laut Solarbuzz Inc. (San Francisco, Kalifornien, USA) ist der PV-Markt 2010 um 139 Prozent gewachsen. Während des Jahres gab es einen weltweiten Photovoltaik-Zubau von 18,2 Gigawatt (GW), berichtet Solarbuzz in seinem jährlichen Photovoltaik-Marktbericht "Marketbuzz". Die weltweite Photovoltaik-Branche machte im vergangenen Jahr 82 Milliarden US-Dollar (rund 59 Milliarden Euro) Umsatz.
“Die Branche ist jetzt in eine Phase eingetreten, in der Förderanreize in den wichtigen europäischen Märkten geringer werden. Die Einspeisevergütungen werden schneller gekürzt, als die Industrie die Preise senkt“, sagte Solarbuzz-Präsident Craig Stevens. „Während einige Schlüsselmärkte deshalb in den nächsten zwei Jahren kleiner würden, zählten die USA, Kanada, China und Japan immer noch zu den Ländern mit Wachstumspotenzial.“

81 Prozent des weltweiten PV-Zubaus in Europa
Laut Bericht waren nach Italien und Deutschland 2010 die Republik Tschechien, Japan und die USA die größten PV-Märkte. 80 % der weltweiten Nachfrage kam aus diesen Ländern. Und auch der weltweite Zubau erfolgte 2010 zu 81 % in Europa (14,7 GW). Außerdem hat sich die weltweite Solarzellen-Produktionskapazität 2010 fast verdoppelt und erreichte 20,5 GW. Dabei haben Suntech und JA Solar den Modulhersteller First Solar von seiner Spitzenposition verdrängt. 13,5 % aller produzierten Module waren Dünnschichtmodule.

Hauptproduzenten aus Asien
Geographisch betrachtet kommen derzeit 59 % der weltweit produzierten Module aus China und Taiwan. Nach Angaben im Marketbuzz-Report wurde mehr produziert als nachgefragt, und dies hatte zur Folge, dass 2010 die Preise für kristalline Si-Module ab Fabrik um 14 % sanken. Das ist bedeutend weniger als im Vorjahr (38 %).

Europäischer PV-Marktanteil geht voraussichtlich zurück
Der Bericht stellt drei Szenarien für Angebot, Nachfrage und Preise vor. Der europäische Anteil am PV-Weltmarkt geht laut Solarbuzz bis 2015 voraussichtlich auf 45 - 54 % zurück. In den nächsten fünf Jahren sollen die Modulpreise ab Fabrik im Vergleich zu 2010 um 37-50 % sinken.

Österreichs Marktstatistik erst ab Mai
Österreichs Rolle wird in der vorliegenden Statistik nicht erwähnt, gemeinsam mit deutlich größeren PV-Märkten wie Tschechien oder Spanien wird man unter "Rest von Europa" geführt. Auf Anfrage von energie:bau erklärte Vera Liebl von PV-Austria: "Leider haben wir noch keine genauen Daten für PV-Installation im Jahr 2010. Die Marktstatistik erscheint erst im Mai."

Neue steirische Gemeinschaftsanlage
In Mureck ist in diesen Tagen die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs in Betrieb gegangen. Sie wurde von 200 Südsteirern privat finanziert, die ihren Strom nun mit Hilfe der Sonne selbst produzieren können. Photovoltaik-Module, soweit das Auge reicht, sieht man auf einem zwei Hektar großen Grundstück bei Mureck in Reihen aufgestellt. Diese größte Photovoltaik-Anlage Österreichs wurde von 200 Privatpersonen finanziert, die sich in das Sonnenkraftwerk mit Anteilsscheinen zwischen 1.000 und 10.000 Euro einkauften.
Das Bürgerbeteiligungsmodell wurde von Karl Totter, dem Geschäftsführer des Sonnenkraftwerks Mureck, initiiert: "Das Projekt war so geplant, dass wir gemeinsam eine Anlage errichten, damit nicht jeder zuhause am Dach eine Anlage machen muss, und den Strom dann an die Anteilszeichner zu Verfügung stellen." Nun liefert das Murecker Gemeinschaftskraftwerk bereits so viel Solarstrom, dass 250 Haushalte damit versorgt werden.

2,5 Millionen Euro wurden investiert
Vorweg bezahlt der Stromabnehmer Energy Services an die Haushalte den handelsüblichen Tarif. "In circa zehn Jahren macht sich diese Anlage bezahlt und sie wird auch zusätzlich noch gefördert", erklärt Helmut Brückler von Energy Services die Rentabilität der 2,5 Millionen-Investition. Ein zweites, gleich großes Sonnenkraftwerk ist in Mureck bereits in Planung - ebenfalls auf Privatinitiative. Die Hälfte der Anteilsscheine sind bereits verkauft.

Quellen:
solarbuzz
solarserver
ORF Steiermark

Grafik: energie:bau

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