Zwei Drittel aller Kraftwerke mit erneuerbarer Energie in Österreich sind PV-Anlagen – doch vom Fördertopf bekommen sie nur 2 %. Wer sind die Gewinner?
Die Antriebe der Aufzüge mit Energieeffizienzklasse A verbrauchen rund 75 Prozent weniger Energie.


Die OeMAG, die österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom, hat die Gesamtzahlen des Jahres 2010 veröffentlicht. Demnach bekamen die Hersteller von Strom aus nichtfossilen Energiequellen knapp 588 Mio. Euro überwiesen (inkl. Strom-Marktwert). Dies ist um 40 Mio. mehr als 2009. Zum Vergleich: Der Verbund, Österreichs größter Stromkonzern, erhielt mit 510 Mio. Euro im vergangenen Jahr vom Staat fast so viel wie alle „Erneuerbaren“ zusammen (!).

Die durchschnittliche Vergütung der Ökostromerzeuger betrug 9,95 Cent/kWh (2009: 10,64 Cent), hier ragt die Photovoltaik wegen alter, hoher Förderverträge mit fast 53 Cent (2009: 57 Cent) hervor, die geringsten Werte pro Kilowattstunde wurden für Kleinwasserkraft (5,14 Cent) und Deponie- und Klärgas (6,89 Cent) gezahlt.

Interessant ist die Verteilung des Kuchens (wobei es sich um die Auszahlungssummen handelt, in denen auch der Marktwert von Strom enthalten ist): Von den 588 Millionen bekamen die Vertreter der Landwirtschaftsfraktion gleich 350 Millionen (Biomasse fest 270 Mio., Biogas  76 Mio. und Biomasse flüssig 4 Mio.). Mit 157 Mio. Euro freuten sich auch die Windkraftanlagen über eine schöne Auszahlungssumme. Die genaue Rechnung: Für Wind wurden für die 2 TWh Windstrom 156 Mio. Euro ausgezahlt – inklusive des Marktpreises für Strom – der ja keine Förderung ist. Bei einem Durchschnittlichen Marktpreis von 4,66 Cent im Jahr 2010 war der Förderaufwand bei einem ausgewiesenen durchschnittlichen Fördertarif von 7,76 lediglich 3,09 Cent/kWh. Daher war der atsächliche Förderaufwand für Windkraft lediglich 62,5 Mio. Euro im Jahr 2010.

Dagegen stanken die Photovoltaiker regelrecht ab: Zwar sind von den derzeit geförderten 7.365 aktiven Ökostromanlagen 5.028 solche mit Photovoltaik. Doch sie alle zusammen bekamen 2010 nur 13,9 Mio. Euro über die Ökostrom-Auszahlungsstelle (2009: 12,1 Mio.). Dies sind 2,3 Prozent des Kuchens. Die Solarstromerzeuger sind offenbar nicht gerade die Lieblinge der österreichischen Bundesregierung.

Allerdings sind die PVler auch die "ineffizientesten": Sie bekommen (rechnet man die reine Förderung) mit knapp über 12 Mio. Euro zwar auch nur 4 % vom gesamten Fördertopf, ihr kWh-Beitrag ist allerdings nur 0,4 %. Die effizienteste hinsichtlich der Förderung: Kleinwasserkraft. Diese Energieform bekommt nur 1,9 % aller Tarif-Förderungen, trägt aber 21 % zu den geleisteten kWh bei. Tarifförderungen wurden 2010 insgesamt 312 Mio. Euro ausbezahlt.

Zur OeMAG-Statistik

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