Unter der Überschrift "Modellregionen E-Mobilität" fand heute eine Konferenz in Wien statt. Trotz der Übergabe von einigen Elektroautos an Großunternehmen und KMU's ist die Aufbruchstimmung doch eher überschaubar.
Die Antriebe der Aufzüge mit Energieeffizienzklasse A verbrauchen rund 75 Prozent weniger Energie.


Gleich zu Beginn ließ Umweltminister Berlakovich mit eher ernüchternden Zahlen zum derzeitigen Status quo aufhorchen. (siehe auch Kommentar: Grausame Statistik). Die sehr optimistischen Zukunftspläne von 250.000 Elektroautos für 2020 sieht der Minister aber keineswegs in Gefahr, auch wenn er in einem Nebensatz zugeben musste: "Derzeit tut sich noch nicht viel." Den Förderhebel will Berlakovich vor allem bei Betrieben und Gemeinden ansetzen, 12,5 Millionen Euro (bis zu 5.000 Euro pro Fahrzeug) sollen hier für Businessmodelle zur Verfügung gestellt werden. Klare Aussagen gab es auch zum Thema regionale Schwerpunktbildung: "Die Elektromobilität ist eher für den städtischen als für den ländlichen Bereich interessant.

Ludwig Karg, Geschäftsführer der bayrischen B.A.U.M. Consult ging auf diese Aussage sofort ein: "Ich weiß, dass man hier in Österreich einem Minister nicht widersprechen sollte, aber ich sehe gerade in den ländlichen Bereichen großes Potenzial für die E-Mobiltät!" Laut Karg spielen Elektrofahrzeuge in Zukunft eine Schlüsselrolle als flexible Speicher zum Ausgleich der Tagesspitzen bei der Stromversorgung. Karg sieht die derzeitige Entwicklung trotz langsamem Anlauf sehr optimistisch: "Ich habe die Elektromobilität drei Mal sterben sehen, in den 70er, 80er und 90er Jahren. Aber jetzt folgen selbst die großen Automobilkonzerne wie BMW, Mercedes und Audi - derzeit suchen sie hunderte Ingenieure."

Auch wenn Österreich derzeit bei der E-Mobilität noch nicht Vollgas gibt, zeigt ein Blick über den Tellerrand, dass man damit nicht allein ist. Laut Andreas Gissler von der Group Arthur D. Little GmbH sind selbst in China nur wenige Städte wie Peking und Shanghai Vorreiter bei der Förderung des Elektroautos, obwohl es landesweit 278 (!) Millionenstädte gibt. Anders als bei den E-Mopeds wo bereits 160 Millionen verkauft sind, sei das E-Auto noch eher unterrepräsentiert. Gissler: "Unsere europäischen Modelle wie Carsharing sind auf den chinesischen Markt nicht übertragbar, da hier derzeit noch gar nicht der Grundbedarf gedeckt ist." David Scheurich

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