Entgegen landläufiger Annahmen wirken sich die Windräder und Photovoltaik-Module bereits deutlich senkend auf den Strompreis aus.
Die Morgenstunden hatten es in sich: 0,01 Euro statt 50 Euro pro Megawattstunde kostete der Strom in den Nachtstunden des 5. Februar. Schuld war ein guter Windertrag.
Der Wind blies, die Menschen schliefen, der Preis verfiel: Am Samstag, dem 5. Februar, in den Nachstunden zwischen drei und sechs Uhr, verfiel der Preis an der Wiener Strombörse EXXA fast ins Bodenlose. Müssen die Stromkunden normalerweise derzeit ca. 50 Euro pro Megawattstunde bezahlen, so boten die Erzeuger in diesen Stunden die Megawattstunde um 0,01 Euro an. Dieser Wert ist in Wien der niedrigste mögliche, weil man hierorts nicht in Minus geht. An der Leibziger Strombörse werden Minuswerte immer wieder „gekauft“ - dann bekommen die Stromkunden den Strom nicht nur geschenkt, sondern auch noch Geld für dessen Abnahme.

Dieses Szenario beobachten die Händler an den Strombörsen immer öfter, zuletzt eben auch die Trader der Wiener EXAA, der Energy Exchange Austria. Der Hintergrund des bizarren Handels ist, dass immer öfter ein Zuviel von Strom am Markt ist. Windräder haben Vorrang und speisen mittlerweile große Mengen ein, Großkraftwerke wie Atomkraftwerke sollen aber nicht abgeschaltet werden, weil diese Prozedur teuer und das Wiederanfahren langwierig ist: Stündlich stehen die Stromanbieter daher vor der Frage „Kraftwerkskapazitäten abschalten oder mit Verlust verkaufen?" Am 5. Februar entschieden sich die Anbieter so:  900 MW gingen pro Stunde über den EXXA-Ladentisch.

Bild: EXXA-Screen

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