Nach den PV-Modulen könnte das Preisgefüge bei den Wechselrichtern ins Rutschen kommen.
Der Dasstech Soleaf DSP-123KH Wechselrichter könnte SMA bald Konkurrenz machen.



Der deutsche Weltmarktführer SMA Solar Technology AG veröffentlichte im Sommer die Halbjahreszahlen - und die Branche rieb sich die Augen: Bei einem 6-Monatsumsatz von 815,8 Millionen Euro wurde einoperatives Ergebnis von 219,9 Euro ausgewiesen, eine Marge von 27 Prozent. Am Abend jeden Tages des ersten Halbjahres waren bei SMA 1,2 Millionen Euro übriggeblieben - der Tagesgewinn.

Doch die Goldgräberzeit könnte bald zu Ende sein: Das deutsche Solarstrom-Magazin „Photon“ zerlegte einen koreanischen Wechselrichter der Mittelklasse und fand Bemerkenswertes: Nur 338 Bauteile, die ohne Preisnachlass um 172 Euro zu haben wären beinhaltete das Kästchen. Es handelte sich um das Dasstech Soleaf DSP-123KH mit 3,3 Kilowatt  - was Materialkosten von 5,2 Cent je Watt bedeutet. Jedem Manager aus der Branchemüssen dabei die sprichwörtlichen Grausbirnen aufsteigen. Unverhandelt 5,2 Cent bedeuten, bei entsprechender Massenproduktion schon nur mehr 3 bis 4 Cent - oder sogar darunter. SMA liegt fast beim Dreifachen: 11 Cent pro Watt. Schuld sind nicht allein die niedrigen Personalkosten der Koreaner, sondernvielmehr das durchdachte Design und die kompromisslose Orientierung hin zum Preis. Dafür muss aber auch in der Entwicklung ein wenig mehr Gehirnschmalzaufgebracht werden. Es ist ungefähr so wie beim Aufbau eines Computerprogramms, einer Datenbank etwa: Wer das Programmdesign am Anfangvernachlässigt, hat später dauernd Scherereien bei Änderungen. Die Koreaner verwendeten keine vermeintlich billige Copy & Paste Software, sondern schnitzten sich ihr eigenes, passendes Design - und konnten viele Unnötigkeiten daher weglassen.

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift "energie:bau"

Quelle: photon.de
Bild: hna.de

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter