Die Spitzenpreise für den Strom während der Mittags- und Abendstunden werden an der Leipziger Strombörse immer seltener. "Schuld" sind Windkraftwerke und die Photovoltaik.
Vor allem österreichische Pumpspeicherkraftwerke profitierten von dem Fall des Großhandelspreises für Strom.
An 71 Stunden des Jahres 2009 gab es an der Leipziger Strombörse zuviel Strom - die Erzeuger mussten zahlen, um den überflüssigen Strom loszuwerden. Am 4. Oktober fiel der Großhandelspreis für Strom auf dem Spotmarkt der Leipziger Energiebörse EEX zeitweise auf minus 500 Euro pro Megawattstunde, also auf minus 50 Cent je Kilowattstunde. Käufer bekamen plötzlich Geld dafür, dass Sie Strom abnahmen. Eine Stunde dauerte das Spektakel, dann hatten die "Käufer" 8,8 Millionen Euro verdient, wie das deutsche Fachmagazin Photon in der aktuellen Ausgabe vorrechnet. Mutmaßliche Profiteure: Österreichische Pumpspeicherkraftwerke.

Zum Wind, der oft bläst, wenn man ihn nicht brauchen kann, kommt die Photovoltaik: Bereits 10.000 Megawatt sind in Deutschland installiert, (nur ein Bruchteil in Österreich). Dies senkt zur Mittagszeit bereits maßgeblich die Nachfrage, wenn die Sonne kräftig scheint.


Die Auswirkungen dieser Entwicklung werden immer augenfälliger: Die Spotmarktpreise in Leibzig schlagen seit 2 Jahren weniger aus. Die Versorger können sich wesentlich günstiger mit Strom eindecken. Während im Juni 2008 um 12 Uhr Mittag die Megawattstunde durchschnittlich noch 120 Euro kostete,musste man 2009 nur 60 Euro zahlen, 2010 gar nur mehr knapp über 45 Euro.

Fazit: Immer mehr Energiekonzerne in Europa müssen die Grenzkosten ihrer Kraftwerke überprüfen, denn die Alternative Energie vergünstigt zunehmend die Energiebeschaffung. Zumindest auf der Händlerseite. Der Endkonsument erfährt davon nichts - fast alle Versorger haben im gleichen Zeitraum die Tarife erhöht.

Quelle: www.eex.de
Bild: Stefan Rajewski

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