Das Land Vorarlberg ist Spitzenreiter bei der Erzeugung von Strom aus Solarenergie. 23,58 Watt Leistung werden im äußersten Westen Österreichs pro Einwohner durch Sonnenenergie erzeugt. Gezählt wird in der Sonnenliga also nicht nach Punkten, sondern nach Watt. Ein anderer wichtiger Unterschied: Im Gegensatz zum Fußball müsste Wien derzeit noch jedes Jahr gegen den Abstieg spielen.
Durch geschickte Förderungen des Landes führt das "Ländle" die Solarbundesliga an.


Laut Herbert Eberhart, dem Betreiber, wurde die Solarbundesliga 1998 gegründet. Durch Sie soll der seit langem erhobenen Forderung des Eurosolarverbandes, dass es pro Einwohner mindestens 2 Quadratmetern PV-Fläche in Österreich geben sollte, Nachdruck verliehen werden.

Derzeit hinkt Österreich im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Das mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern wesentlich größere Bayern erzeugt beispielsweise pro Einwohner etwa 200 Watt Solarstrom, während es derzeit in Österreich lediglich fünf Watt sind. Für eine Verbesserung der Lage sprechen auch die Zahlen für 2009 nicht. Deutschland konnte 3.000 MW Leistung aus im Jahr 2009 neu installierten PV-Anlagen erreichen, Tschechien 430 MW und Österreich lediglich 19 MW.

Mit der Solarbundesliga möchten die Betreiber nun vor allem Druck auf jene Regionen ausüben, die besonders wenig Energie aus Sonnenkraft gewinnen. Auffällig ist dabei das starke Gefälle zwischen Spitzenreiter Vorarlberg (23,58 W), Oberösterreich (5,38 W), das den zweiten Platz belegt und den Schlusslichtern Wien (1,03 W) und Tirol (0,98 W).

Erklärt werden kann der Vorsprung Vorarlbergs durch die geschickten Förderungen des Landes auf zwei Ebenen. Zum einen wurde schon in der Vergangenheit mehrere Jahre lang überschüssiger Strom um 10 Schilling pro kWh dein Einwohnern abgekauft. Zum anderen gab es ab April 1997 die Sonnenscheinaktion, bei der sich jeder Vorarlberger mit mindestens 1000 Schilling an der Solarstromgewinnung beteiligten konnte.

Aktualisiert wird die Solarbundesliga alle sechs Monate durch neue Informationen von  Förderstellen wie etwa dem Klima- und Energiefonds oder der OeMAG. Außerdem besteht für Privatpersonen und Gemeinden jederzeit die Möglichkeit selber Meldungen einzureichen.

Ein entsprechendes Formular und die Solarbundesliga ist hier verfügbar.

Diagramm: Solarbundesliga

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter