Crain Energy PLC, ein schottisches Öl- und Gasunternehmen, hat vor einigen Tagen mit Bohrungen vor Grönland begonnen. Zwei neue Ölquellen sollen, trotz Einwände des WWF erschlossen werden.
Die Ölindustrie zieht es immer weiter in die Richtung sensibler arktischer Umgebungen
Die zwei Bohrziele liegen vor der Westküste Grönlands im „Sigguk“-Block. Die Wassertiefen betragen 300 und 500 Meter, jedoch soll bis in Tiefen von 4200 bzw. 3250 Metern gebohrt werden.
Die Genehmigungen wurden Mitte Juni von der grönländischen Regierung erteilt.
Auf die Forderung des WWF, eines sofortigen Aufschubes der Tiefseebohrungen wegen der Ölpest im Golf von Mexiko, wird jedoch nicht eingegangen. Grönland weicht damit auch von den Beschlüssen Kanadas und Norwegens ab, Tiefseebohrungen vorerst auszusetzen.
Dan Barlow  vom WWF Schottland ist schockiert und erklärt, „es ist eine bittere Enttäuschung, dass die Öl-Exploration in dieser sensiblen arktischen Umgebung begonnen hat“.

Durch den Rückgang der polaren Eisflächen erschließen sich neue Regionen in denen viel Öl und Gas vorkommt. Skeptisch zu sehen sei, die Vorgehensweise bei Unfällen in diesen Regionen. Oft fehlt die nötige Infrastruktur für große Rettungsaktionen und im kalten Wasser halten sich die Gifte der Öle länger, wie der  Unfall des US-Tankers Exxon Valdez vor Alaska gezeigt hat. Während der Wintermonate ist das Meer zugefroren und Rettungsaktionen in diesem Zeitraum sind nur schwer möglich.

Laut der Presse sind vor allem westliche Ölkonzerne dazu gezwungen, verstärkt in polare Regionen auszuweichen. Viele klassische Ölquellen sind erschöpft, und wichtige Ölstaaten wie Russland, Venezuela, der Iran und Saudiarabien lassen westliche Firmen nicht bzw. nicht mehr ins Land.

Quelle: diePresse.com

Bild: explorermagazin.de

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