Stiftung Warentest, die deutsche Institution in Sachen unabhängige Verbraucherinformation, hat klassische Energiesparlampen getestet. Ergebnis: Die meisten haben eine zu kurze Lebensdauer, manche stinken sogar.
Energiesparlampenproduktion im Osram-Werk Augsburg: Eine Lampe des Herstellers fiel im Test durch ihren Geruch besonders negativ auf.
Beinahe jede zweite der 28 getesteten Lampen mit „warmweißem“ Licht (etwa 2.700 Kelvin Farbtemperatur) und verschiedenen Helligkeiten (100 bis 1.300 Lumen) erreichte das Ende ihrer Nutzungsdauer nach weniger als 3.000 Stunden. Manche schafften sogar nicht mehr als 1.000 Stunden. Zum Vergleich: Letzteres entspricht der Lebensdauer herkömmlicher Glühbirnen.

Die Mehrzahl der Lampen fiel nach weniger als 6.000 Brennstunden sogar komplett aus. Auf ihren Verpackungen und in der Werbung versprechen die Hersteller dagegen bis zu 10.000 Stunden und mehr.

Enttäuscht dürften viele Kunden auch von der sogenannten Schaltfestigkeit der Lampen sein. Viele der getesteten Lampen überstanden keine 10.000 Schaltzyklen, manche waren schon nach 5.000 Mal An und Aus hinüber. Einige Modelle schafften allerdings auch 70.000 Zyklen.

Außerdem brauchen einige Energiesparlampen lange, um ihre volle Helligkeit zu erreichen – ungünstig für Flurlicht oder Haustürleuchte. Die Müller-Licht-Energiesparlampe 14965 brauchte beispielsweise fast vier Minuten, um 80 Prozent ihrer Leuchtkraft zu erreichen! Die Toom Logo schafft das schon nach etwa sieben Sekunden.

Größte Überraschung beim Test: Einige Lampen stinken sogar. Vier der 28 Lampen rochen beim Leuchten unangenehm. Anlass zur Sorge gab es aber nur bei der Osram Dulux EL Dimmable. Sie setzte beim Leuchten flüchtige organische Stoffe frei, die als gesundheitsgefährdend gelten. Die Konzentration war aber unbedenklich.

Gefährlich für Umwelt und Gesundheit ist auch das in den Lampen enthaltene Quecksilber. Eigentlich müssten sie deshalb auch professionell entsorgt werden. Doch kaum jemand hält sich daran. Laut Deutscher Umwelthilfe landeten 2007 rund 90 Prozent der privat genutzten Lampen im Hausmüll. Oft zerbrechen sie bei dieser Entsorgung, sodass Quecksilber in die Umwelt gelangt.

Je weniger Quecksilber eine Lampe daher in Bezug auf ihre abgegebene Lichtmenge enthält, desto besser. Das Ergebnis des Test enttäuscht auch in dieser Hinsicht: Die Hälfte der getesteten Energiesparlampen war „mangelhaft“. Dass muss aber nicht so sein. Immerhin drei Lampen schafften in diesem Prüfpunkt sogar ein „Sehr gut“.

Zum ersten Mal haben die Tester auch den Primärenergiebedarf jeder Lampe ermittelt. Das ist die Menge Energie, die aufgewandt werden muss, um die Lampe herzustellen, sie leuchten zu lassen und später zu entsorgen. Die Prüfingenieure setzten den ermittelten Wert in Relation zur erzeugten Lichtmenge in der Nutzlebensdauer. Herkömmliche Glühlampen wären nach diesem Maßstab „mangelhaft“. Die meisten getesteten Energiesparlampen schnitten dagegen mit „gut“oder „sehr gut“ ab. Nur zwei Reflektorlampen erreichten in diesem Prüfpunkt nur ein „Ausreichend“.

Quelle: Stiftung Warentest
Foto: Thomas Imo / photothek.net

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