Mit der Eröffnung des ersten Offshore-Kraftwerks in Deutschland startet die Bundesregierung eine Offensive für Strom aus Windkraft. Bis 2030 sollen vor der Küste Windenergieanlagen mit einer Leistung von 25 000 Megawatt errichtet werden.

Die Energiekonzerne E.on, Vattenfall und EWE haben den Startschuss für den Ausbau der Windenergie vor der deutschen Küste gegeben. "Die Windenergie wird die zentrale Rolle im Energiemix der Zukunft spielen", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) anlässlich der Eröffnung des von den Unternehmen betriebenen Offshore-Feldes Alpha Ventus, 45 Kilometer vor der Insel Borkum.

Bei Alpha Ventus treibt der Wind zwölf Anlagen mit einer Gesamtleistung von 60 Megawatt an. Das reicht, um 50.000 Haushalte zu versorgen. Bei Windflauten müssen allerdings konventionelle Kraftwerke an Land als kurzfristiger Ersatz bereit stehen.

Der Bau der Anlage hat mit rund 250 Millionen Euro um 70 Millionen Euro mehr gekostet als ursprünglich budgetiert. Die Bundesregierung hob deswegen die Einspeisevergütung für Strom aus Offshore-Anlagen von 9 auf 15 Cent pro Kilowattstunde an, was in Deutschland auch zu Kritik an der Unternehmung geführt hat.

Bis 2030 sollen nun weitere 5.000 Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee errichtet werden. Deren Gesamtleistung von 25 000 Megawatt würde dann der Kapazität von rund 30 konventionellen Kohlekraftwerken entsprechen.

Das bedeutet auch eine Herausforderung für die Energiewirtschaft. Wegen der Konzentration einer so großen Erzeugungskapazität weit weg von den industriellen und städtischen Verbrauchszentren werden die Stromnetze an Land stark belastet. Sie müssten daher dringend ausgebaut werden. Außerdem machen die Schwankungen des Windkraft-Aufkommens es schwierig, den Netzbetrieb jederzeit sicherzustellen.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt

Bild: AREVA Multibrid/Jan Oelker 2010

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