12.000 farbige Solarkollektoren machen das Gebäude der internationalen Schule Kopenhagen zur Schule mit der weltgrössten Solarfassade.
Egal, ob Ziegelrot, Königsblau, Goldgelb oder Seegrün – Solarpaneele in den unterschiedlichsten Farben macht die Technik der EPFL ohne Farbpigmente möglich. Foto: © 2017 EPFL Pilippe Vollichard
Die markanten Solarkollektoren decken das Gebäude komplett ab und werden es mit 300 MWh Strom pro Jahr versorgen, über die Hälfte des Energiebedarfs der Schule. Bei der Herstellung der grünen Paneele wurden keine Farbpigmente verwendet – dahinter stecken zwölf Jahre Forschung an der Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne EPFL: Die Farbe entsteht durch einen Lichtinterferenz-Prozess.

Es handle sich dabei um einen ähnlichen Effekt, den man auch bei Seifenblasen, auf den Flügeln mancher Schmetterlinge und in einer Ölschicht auf der Oberfläche von Wasser sehen kann, heißt es in einer Mitteilung der EPFL. „Der Regenbogeneffekt erzeugt einen bunten Regenbogen auf einer sehr dünnen Schicht. Wir haben dasselbe Prinzip verwendet und es auf Glas angepasst“, wird Jean-Louis Scartezzini, Leiter des Labors für Solarenergie und Bauphysik, darin zitiert.

Was simpel klingt, bedeutete für die Schweizer Forscher eine große Herausforderung. Das Licht, das von den Solarkollektoren reflektiert wird, muss so kontrolliert werden, dass nur eine Farbe erzeugt wird, ohne die Energieeffizienz zu reduzieren. Die Forscher entwickelten spezielle Filter, die sie in nanometrischen Schichten auf die Glasflächen auflegten und deren Design bestimmt, welche Wellenlängen des Lichts als sichtbare Farbe reflektiert werden. Der Rest des Sonnenlichts wird von den Solarkollektoren aufgenommen und in Energie umgewandelt.

Webseite EPFL

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