Lange Zeit war Österreich ein klassisches Stromexportland – das ist nun vorbei: Mit 15,5 % waren die Nettostromimporte noch nie so hoch wie im letzten Jahr, meldet die IG Windkraft.
Der Stromimport trage nichts zur Finanzierung des Netzausbaus bei, argumentiert die IG Windkraft. Foto: pixabay.com
Seit dem Jahr 2000 sei der Stromverbrauch um 17 % angestiegen, die Nettostromimporte steigen seit Jahren und waren mit 15,5 % des österreichischen Stromverbrauchs noch nie so hoch wie jetzt, heißt es in einer Aussendung. „Leider hat die Politik im Stromsektor einiges verschlafen“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Seit Jahren werden heimische Stromerzeuger systematisch gegenüber Stromimporten benachteiligt.“

Nicht nur, dass anders als in anderen europäischen Staaten, auf die Reduktion des Energieverbrauchs kaum geachtet wurde, erschwere man außerdem die heimische Stromerzeugung durch die Belastung mit Netzgebühren. Auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien habe sich die Politik nur in kleinen Zeitfenstern erwärmen können, was in Summe für das letztjährige Rekordergebnis im Nettostromimport verantwortlich sei.

Der hohe Importstromanteil belaste zunehmend auch das heimische Stromnetz, darüber hinaus trage der Stromimport auch nichts zu der Finanzierung des Netzausbaus bei. Auch die Umweltbilanz des heimischen Stromverbrauchs werde immer schlechter: Der Stromimport sei größtenteils aus Tschechien und Deutschland gekommen, die über einen sehr großen Atom- und Kohlestromanteil verfügen. „Beim Ausbau von erneuerbaren Energien ist dringender Handlungsbedarf, sonst wird der Stromimport noch weiter zunehmen und noch mehr heimische Kraftwerke müssen vom Netz gehen“, so Moidl. Österreich seit in hohem Maße selbst gefordert, die neue Zielsetzung von 100% Erneuerbare im Strombereich bis 2030 müsse jetzt rasch in einen gesetzlichen Rahmen gegossen werden.

IG Windkraft

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