Vor der Küste Torontos in Kanada wurde vor rund vierzehn Tagen eine Versuchsanlage in Betrieb genommen, die überschüssige Energie in Unterwasserballons speichern soll.
In die gigantischen Ballons wird Luft gepumpt, wenn überschüssige Energie zur Verfügung steht. Foto: Toronto Hydro
Ballons, die auch zum Heben gesunkener Schiffe verwendet werden, verwendet die Firma Hydrostor als Zwischenspeicher für Energie zum Beispiel aus Offshore-Windkraftanlagen. Die Ballons sind über Rohre mit einer Kompressorstation auf dem Festland verbunden, berichtet „Spektrum.de“: „Steht viel Energie zur Verfügung, soll diese genutzt werden, um Luft in die Säcke am Gewässergrund zu pumpen. Gibt es hingegen Bedarf an Energie, wird die komprimierte Luft zum Ufer zurückgeleitet, wo sie eine Turbine antreibt.“

Entscheidend sei dabei der hohe Wasserdruck in der Tiefe, der es erlaube, die Luft stark zu komprimieren, ohne „extreme Anforderungen an die Belastbarkeit des Behälters stellen zu müssen“, heißt es weiter. Die Technik sei umweltfreundlich und nahezu überall einsetzbar, so „Spektrum.de“ unter Berufung auf die Firma Hydrostor.

An der Pilotanlage sei fünf Jahre lang entwickelt worde, ihr Herzstück befindet sich in 55 Meter Wassertiefe etwa 2,5 Kilometer von der Küste entfernt. Die Anlage habe eine Kapazität von 660 Kilowattstunden und könne damit rund 330 Haushalte versorgen, schreibt „Spektrum.de“. Gemäß Hydrostor soll die Technik weniger als die Hälfte der derzeit besten Großbatterien kosten und eine doppelt so lange Lebensdauer haben.

Die Anlage müsse sich nun allerdings erst im laufenden Betrieb beweisen. Offen sei beispielsweise noch die Frage, wie hoch der Energieverlust bei der Umwandlung tatsächlich ist. Es wurde laut „Spektrum.de“ bereits ein Wärmetauscher installiert, der die bei der Kompression entstehende Wärme nutzbar machen soll.

Quelle: Bericht „Spektrum.de“

Website Hydrostor

Video „How the Hydrostor System Works“

Video „Underwater Energy Storage in Toronto“

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