Von Diskussionen wie dieser können (trotz Ökostromnovelle) österreichische PV-Anlagenbetreiber nur träumen: Da in Deutschland die Vermietung von Dachflächen trotz reduzierter Einspeisevergütung noch immer wirtschaftlich interessant ist, wird dies auch zunehmend für Kommunen und Städte ein Thema.
In Deutschland ist die Vermietung von Dachflächen für PV-Anlagen ein interessantes Zusatzeinkommen.
Die Freie-Wählergemeinschaft-Fraktion im Rat der Stadt Warendorf (Nordrhein Westfalen) möchte von der Stadtverwaltung geprüft wissen, ob weiterhin städtische Dachflächen kostenfrei für den Betrieb von Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden oder ob eine marktübliche Miete gezahlt werden soll. Immerhin würden die vorhandenen PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 157 kWp (Kilowatt Peak) jährlich über 150 000 kWh ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Bei einer angenommenen, mittleren Einspeisevergütung von 0,4 Euro/kWh würden somit 60 000 Euro jährlich an die Betreiber ausgezahlt beziehungsweise verrechnet, so die FWG.

Bisher kostenlos
Die städtischen Dachflächen wurden den PV-Anlagenbetreibern kostenlos für 20 Jahre zur Verfügung gestellt. Das trifft für neun Verträge zu. Lediglich für neue Verträge (ein Fall) erhebt die Stadt seit kurzem zwei Euro/kWP im Jahr für eine 10 kWp-Anlage, hieß es jetzt in der Ratssitzung. FWG-Fraktionschef Heinz Nikelewski hat einmal nachgerechnet und kommt auf folgende Zahlen: Bei dieser 10 kWp-Anlage bedeutet das 20 Euro pro Jahr an Miete und circa 3822 Euro Einspeisevergütung für den Betreiber.

"Interessanter" Vergleich
Nikelewski: „Im Gegensatz dazu zahlen die Warendorfer Gastronomiebetriebe drei Euro pro Quadratmeter und Monat für ihre Außenflächen. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit?“ Was Hermann-Josef Vinke (CDU) auf den Plan rief, künftig zwei Euro pro Quadratmeter Dachfläche von den Betreibern zu nehmen.

Quelle: mv-online.de

Gerhardt/pixelio.de

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