Wann fallen die letzten Bastionen „gegen“ die Elektromobilität? Alles eine Frage der Energiedichte pro Kilogramm Batterie.

Bei der CATL-Präsentation im April wurden leistungsfähige Flugzeugbatterien in Aussicht gestellt. Foto: CATL

„Batterieriese soll Comac zu Elektroflieger verhelfen: Der chinesische Flugzeugbauer verbündet sich mit dem Weltmarktführer für Elektroauto-Akkus. Gemeinsam wollen sie einen Flieger mit starren Flügeln und elektrischem Antrieb entwickeln.“ titelte unlängst der Flugzeug-Fachdienst aeroTELEGRAPH. 

Im April kündigte das Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL) an, künftig Batterien mit einer höheren Energiedicht von 500 Wattstunden pro Kilogramm herzustellen (derzeitige E-Auto-Paks liegen bei 255 kWh/kg) – und damit auch Flugzeuge antreiben zu wollen. CATL erklärte, man arbeite mit Partnern zusammen, um dabei Luftfahrtstandards zu erfüllen. Namen nannte das Unternehmen nicht.

Chinesischer Flugzeughersteller als Partner von CATL

Nun stellt sich heraus, wer dieser Partner sein könnte: Wie das Portal Yicai Global berichtet, haben sich nun aber CATL und der chinesische Flugzeugbauer COMAC zusammengetan. Gemeinsam mit der Shanghai Jiao Tong University Enterprise Development Group haben die Firmen demnach ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, mit einem Startkapital von umgerechnet 76 Millionen Euro.

Das Portal Yicai Global schreibt: „Den Quellen zufolge plant COMAC die Entwicklung eines Starrflügel-Elektroflugzeugs. Aber es befindet sich am COMAC Beijing Aircraft Technology Research Institute noch im Anfangsstadium der Entwicklung und es ist noch ein langer Weg, bis es Realität wird.

Alles noch weit weg von Massenproduktion

Ein Joint Venture, COMAC Times (Shanghai) Aviation, wurde am 19. Juli von CATL und der in Peking ansässigen COMAC sowie der dritten Shanghai Jiao Tong University Enterprise Development Group mit einem eingetragenen Kapital von 600 Millionen CNY (83,6 Millionen US-Dollar) gegründet. gemäß Unternehmensregistrierungsdaten. Die Beteiligungsverhältnisse wurden nicht angegeben.

Der gesetzliche Vertreter des JV, Qian Zhongyan, ist Direktor des COMAC-Forschungsinstituts und war stellvertretender Chefkonstrukteur von Chinas erstem selbstgebauten großen Passagierflugzeug, der C919.

Keines der Unternehmen hat sich zu der Angelegenheit geäußert. Aber es könnte sein, dass CATL mit Sitz in Ningde in der südöstlichen Provinz Fujian plant, seine kondensierten Batterien der nächsten Generation, die es auf der Shanghai International Automobile Industry Exhibition im April vorgestellt hat, in Elektroflugzeugen einzusetzen.

Ab 450 kWh/kg könnte es einteressant werden

CATL ist an der Entwicklung bemannter Elektroflugzeuge für den zivilen Einsatz beteiligt und produziert und testet kondensierte Batterien sowohl nach Automobil- als auch nach Flugzeugstandards, sagte Chefwissenschaftler Wu Kai zuvor. Elektroflugzeuge seien möglich, solange die Batterien leichter und leistungsfähiger würden, um eine Energiedichte von über 450 Wattstunden pro Kilogramm zu erzeugen, sagte Elon Musk, Vorstandsvorsitzender des US-amerikanischen NEV-Startups Tesla, zuvor.

Die Energiedichte einer kondensierten Batterie beträgt 500 Wh/kg, aber solche Batterien müssen noch in Massenproduktion hergestellt werden. Die Energiedichte der Qilin-Batterien von CATL, die auf der Cell-to-Pack-Technologie der dritten Generation basieren, beträgt 255 Wh/kg bei einer Reichweite von 1.000 Kilometern, gerade genug für den Einsatz in Elektroautos.

COMAC entwickelt seit 2019 neue Energieflugzeuge und hat mit seinem wasserstoffbetriebenen Flugzeug Lingque-H bereits erfolgreiche Testflüge durchgeführt.“

Bericht auf aeroTELEGRAPH.

Infos dazu auf simpleflying.com

(hst)

 

 

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