Bei der Umstellung auf Wärme aus erneuerbaren Quellen könnte zukünftig auch Wärme aus Abwasser von Kläranlagen zum Einsatz kommen.

Die Wirtschaftlichkeit der Abwasserwärmenutzung variiert je nach Standort und Größe der Kläranlage. Foto: Universität Kassel/Jörg Kantel

Im Rahmen einer Studie der deutschen Universität Kassel wurde das Abwasserwärmepotenzial von 187 hessischen Kläranlagen ermittelt. Das Ergebnis: Mittels Wärmepumpen könnten jährlich rund 4.000 GWh an Wärme gewonnen werden. Das entspricht etwa 5 bis 6 Prozent des gebäuderelevanten Wärmeverbrauchs des Bundeslands. Angenommen wurde dabei, dass die Wärme mit Temperaturen von 70 bis 80 °C in Fernwärmenetze eingespeist wird und einen Anteil des jeweiligen Wärmeverbrauchs deckt, zur Auslegung der Wärmenetze wurden jeweils saisonale Faktoren berücksichtigt.

Ein besonderer Vorteil der Abwasserwärme liegt in ihrer ganzjährigen Verfügbarkeit, selbst im Winter weist das Abwasser meist Temperaturen über 10 °C auf. Zusätzliche Wärmequellen, zum Beispiel aus Flusswärmepumpen, Solarthermieanlagen und der Abfall- und Reststoffverwertung könnten die Abwasserwärme aus Kläranlagen sinnvoll ergänzen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichten, dass Abwasserwärme ein bisher unterschätztes Potenzial für die Wärmewende darstelle, heißt es. (cst)

Universität Kassel 

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