Die Universität Stuttgart hat eine Fassade vorgestellt, die nicht nur Außenwände und das Gebäudeinnere, sondern auch den Stadtraum kühlt.

Die Glasfassade eines Hochhauses kann so heiß werden, dass man darauf Spiegeleier braten kann – ein wesentlicher Faktor für die Überhitzung von Städten. Foto: Sven Cichowicz

Die textilen Fassadenelemente names „HydroSKIN“ nehmen bei Regen Wasser auf und geben es an heißen Tagen zur Verdunstungskühlung wieder ab. Kernelement ist ein so genanntes Abstandsgewirke - zwei textile Lagen, die durch Fäden auf Abstand gehalten und dadurch gut durchlüftet werden. Die hohe Luftzirkulation fördert die Verdunstung und verstärkt den Kühleffekt. Das Gewirke ist an der Außenseite von einer Textilhülle umgeben, die Regentropfen eindringen lässt und vor Verunreinigungen schützt. Eine Folie an der Innenseite leitet das Wasser in das untere Profilsystem ab.

An heißen Tagen wird Wasser in das Fassadenelement zurückgeleitet, verdunstet dort und sorgt so für den natürlichen Kühleffekt. Hochhäuser zeigten besonderes Potenzial zur Anwendung hydroaktiver Fassaden, so die Universität Stuttgar: Einerseits trifft Regen mit zunehmender Höhe schräg auf die Fassade, so dass ab etwa 30 Metern Gebäudehöhe mehr Wasser über die Fassade aufgenommen werden kann. Andererseits verstärken die hohen Windgeschwindigkeiten den Verdunstungskühleffekt und es entsteht ein kühler Luftstrom, der abwärts in den Stadtraum zieht. Erste HydroSKIN-Elemente werden derzeit auf dem Campus Vaihingen getestet, die Ergebnisse seien „vielversprechend“. (cst)

Universität Stuttgart 

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