Der Heizungsspezialist Viessmann bereitet sich auf zunehmende Beimischungen im Gasnetz vor.

Max Viessmann setzt stark auf die Wasserstofftechologie.

Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Wärme ebenfalls mittels erneuerbarer Primärenergie hergestellt wird. Soweit sind sich fast alle einig. Doch während der Fokus zunehmend auf den – erneuerbar hergestellten – elektrischen Strom gelegt wird, vergesse man die Dimensionen und Chancen des Wärmewende. Und berücksichtige nicht den Vorteil der bestehenden Gasnetze. 

„Gasnetz sollte man nutzen“
So Max Viessmann, der Sohn des Viessmann-Chefs Martin Viessmann. Er sitzt auch im Nationalen Wasserstoffrat der deutschen Bundesregierung und betonte bei der ISH-Pressekonferenz seines Unternehmens eindrücklich, dass Wasserstoff eine große Bedeutung habe und die kostengünstige Nutzung der bestehenden Erdgasnetze unerlässlich für die Energiewende sei. Die Beimischung von umweltverträglicheren flüssigen Energieträgern werde essentiell. Dies werde auch in vielen neuen Produkten des Konzerns berücksichtigt:

„Future Fuels Ready“: Neuer Brennwertkessel für flüssige Brennstoffe
So kann der neue Brennwertkessel Vitoladens 300-C neben schwefelarmem Heizöl EL auch mit treibhausgasreduzierten flüssigen Energieträgern betrieben werden. Dazu zählen HVO (pflanzliches Heizöl), PtL (Power-to-Liquids) und höhere Anteile von FAME (Fettsäuremethylester). Bis zu 5,8 Tonnen CO2 lassen sich damit pro Jahr einsparen, bei einem Heizölverbrauch von 2000 Litern. Somit ist der Vitoladens 300-C besonders zukunftsfähig und kann, so Viessmann, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Brennstoffzelle als Nischenprodukt
Die Brennstoffzelle selbst ist aber noch ein Nischenprodukt. Mittlerweile habe man aber „im deutlich vierstelligen Bereich“ dieses Premium-Produkt verkauft. Man sei optimistisch, heißt es aus dem Management.

Weiteres Wachstum 2021
Viessmann hat ein ausgezeichnetes Jahr 2020 hinter sich. Auch 2021 wird Viessman wachsen, so die sehr feste Prognose des Managments. Insbesondere die Wärmepumpen werden sich wohl weiterhin durchsetzen und auch bei Viessmann zum guten Ergebnis beitragen.

Erneuerbarer Energien und digitale Dienste mit größtem Wachstum
Das 6-prozentige Wachstum und der Rekordumsatz 2020 in Höhe von 2,8 Milliarden Euro wurde maßgeblich durch zwei Bereiche getrieben: Klimalösungen auf Basis erneuerbarer Energien sowie digitale Produkte. Zu den grünen Klimalösungen zählen wasserstofffähige Gas-Wandgeräte, Brennstoffzellen (+8 Prozent) und Wärmepumpen (+35 Prozent) und Batterien (+48%). Insgesamt resultieren heute bereits rund 50 Prozent des Umsatzes aus dem Geschäft mit „Green Energy Ready Solutions“.

Digitale Dienste im Aufwind
Begleitet wird diese positive Entwicklung von einem dynamischen Wachstum bei digitalen Diensten: Förderprofi (+500 Prozent), Viessmann Wärme/Heating-as-a-Service (+450 Prozent), Viessmann’s Partner App VitoGuide (+67 Prozent) und die Endkunden App ViCare (+47 Prozent). Auf einer bereits hohen Basis konnten die Online-Bestellungen um 16 Prozent gesteigert werden.

Deutschland als Umsatzbringer
Das größte Umsatzplus in der Corona-Pandemie verzeichnete der Heimatmarkt Deutschland. Weitere positive Wachstumsimpulse verzeichnete Viessmann 2020 in Polen, Österreich, Belgien, Italien, Türkei und der Schweiz.

Mehr zum Unternehmen und zu den neuen Produkten von Viessmann.

(hst) 

 

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