Die Vereinigung der Österreichischen Kessellieferanten hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. Grund genug , einen Blick auf die Entwicklung des Marktes zu werfen.  
Der Heizungsmarkt entwickelt sich und die VÖK hat einen neuen Vorstand. Foto: pxhere
Mitte Jänner hat die Vereinigung der Österreichischen Kessellieferanten (VÖK) einen neuen Vorstand gewählt. Wie die Vereinigung in einer Aussendung berichtet, übernimmt Helmut Weinwurm von Bosch Thermotechnik den Vorsitz. Er ersetzt damit Christian Rubin, der in den letzten vier Jahren den Vorsitz innehatte.  

Rückgänge und Anstiege
Weinwurm soll die VÖK damit in eine Zeit der stetigen Veränderung führen. So lässt sich die gegenwärtige Heizungsindustrie wohl am besten beschreiben. Wie Branchennews.com Marktanalyse in einer Aussendung beschreibt, gab es 2018 zum Beispiel weitere Rückgänge beim Verkauf von traditionellen Heizkesseln. 

Laut den Angaben des Marktanalyse-Unternehmens sind die Verkäufe von klassischen Heizkesseln (Gas, Öl, Biomasse) letztes Jahr um 1 % gesunken. Auf 222 Mio. €. Gleichzeitig ist die Menge der verkauften Wärmepumpen um 4 % angestiegen. Auf 133, 8 Mio. €. Dieser Wandel ist nicht neu. Wie Branchennews.com berichtet sind die Verkaufszahlen seit 2015 von 298 Mio. € auf 2018 222 Mio. € gefallen. Etwas mehr als ein Viertel. Auch Biomasse ist davon nicht ausgenommen. 

Nicht merkbar
ÖkoFen – Herstellung von Biomasse-Kesseln – merkt davon aber nichts. Man sei davon bisher nicht betroffen und merke im Gegenteil eher einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Von 25 % spricht das Unternehmen gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten.

Auch bei Windhager sind die Veränderungen nicht zu spüren. „In den letzten beiden Geschäftsjahren wurden (...) in unserem Biomasse-Schwerpunkt-Segment Pelletsheizungen mehr Kessel verkauft als jeweils im Jahr zuvor“, erklärt Geschäftsführer Manfred Faustmann. „Alle Zeichen weisen derzeit darauf hin, dass sich dieser Trend bei Windhager auch 2019 fortsetzen wird.“ 

Die Reaktion der VÖK
Elisabeth Berger, Geschäftsführerin der VÖK, erklärt im Gespräch mit energie:bau, dass sie sich den Ursprung der Zahlen nicht erklären kann. Sie sehe eigentlich ein relativ kontinuierliches Geschäft im letzten Jahr. Zur Entwicklung von Wärmepumpen meint sie, sie „haben natürlich eine Bedeutung, wo sie vernünftig eingesetzt werden. Deshalb bieten wir sie ja auch an. Aber das Kessel deshalb an Bedeutung verlieren würden, das sehen wir eigentlich gar nicht.“ 

Vor allem Gaskessel in Kombination mit grünem Gas werden laut Berger stark an Relevanz gewinnen. Die Entwicklung von Kesseln für Pellets könne besser laufen, aber sie geht davon aus, dass es hierzu einen Anstoß der Bundesregierung geben werde. Sie hofft allerdings auf Gebote anstelle von Verboten, wie sie es sich auch bei der Verwendung von Ölkesseln im Neubau gewünscht hätte.  

Alles neu?
Zu den nächsten Schritten der VÖK, erklärt Berger: „Uns wird heuer ganz massiv die Erarbeitung der Wärmestrategie für Österreich beschäftigen und vor allem auch der Sanierungsmarkt. Wir haben unglaubliche Visionen für die Digitalisierung in der Gebäudetechnik, aber wenn wir digitalisieren wollen, müssen wir vorher die Heizungen modernisieren.“ 

Daneben sollen mit dem neuen Vorstand auch interne Umstellungen Einzug halten. So soll zum Beispiel die Kernkompetenz des VÖK im technischen Bereich ausgebaut werden. Der Fokus des VÖK soll aber unverändert bleiben: Individuelle Heizungen. Denn nur, wenn die Inhabenden von Häusern und Wohnungen persönlich die Verantwortung für ihren Energiebedarf übernehmen könnten, werde eine Energiereduktion und -wende gelingen. (flb)

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