Die österreichische Papierindustrie fordert höhere Förderungen für moderne Kraftwerke mit Kraft-Wärmekopplung (KWK), also Nutzung der Wärme bei der Stromerzeugung.
Rund 80 Prozent des eingesetzten Stroms erzeugen die Unternehmen der Papierindustrie bereits mit der KWK-Technologie. Foto: Werk
Die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) ist in der österreichischen Industrie weit verbreitet - die Potenziale zum Einsatz dieser hocheffizienten Technologie sind aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Investitionen in KWK-Anlagen sind derzeit aufgrund der hohen Erdgaspreise und der zu niedrigen Fördersätze für die Betriebe wirtschaftlich nicht darstellbar. „Die angekündigte Fortsetzung der KWK-Förderung muss deshalb rasch umgesetzt werden, wobei die Höhe der Investzuschüsse den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst werden muss“, fordert deshalb Austropapier-Geschäftsführer Oliver Dworak. Statt hunderte Millionen Euro in den Ankauf von CO2-Zertifikaten zu  Erreichung der Klimaziele zu stecken, könnten diese Mittel intelligent und nachhaltig im Inland investiert werden.

Rund 80 Prozent des eingesetzten Stroms erzeugen die Unternehmen der Papierindustrie bereits mit der KWK-Technologie. Durch neue Regelungen im CO2-Emissionshandel ab 2013 wird die Eigenstromerzeugung aber benachteiligt, weshalb andere Mechanismen greifen müssen. Ein Blick über die Landesgrenzen, etwa nach Deutschland, zeigt die enormen Standortunterschiede auf. Zum Vergleich: während in Österreich ein Unternehmen rund 700.000 Euro für die Investition in eine neue KWK-Anlage mit einer Investsumme von 10 Millionen Euro und einer Leistung von 7 Megawatt erhält, werden Betriebe in Deutschland bei der gleichen Maßnahme mit 3,8 Millionen Euro Förderung unterstützt.

Das deutsche Unternehmen erhält also mehr als die fünffache Förderhöhe. „Um diese Standortnachteile auszugleichen, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen in Österreich jetzt weiter zu verbessern“, betont Dworak. Die Forcierung der KWK-Förderung trägt auch zur Erreichung der Energieeffizienzziele bei: Brennstoffwirkungsgrade in industriellen KWK-Anlagen, die Strom und Prozessdampf für die Betriebe bereitstellen, erreichen 85 Prozent und mehr, während andererseits nach wie vor Kraftwerke mit Wirkungsgraden von unter 40 Prozent laufen, deren Abwärme überhaupt nicht genutzt wird.

www.austropapier.at

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