200 der rund 300 meist bäuerlichen Biogasanlagen Österreichs stehen vor der Pleite, warnt am Montag die Arge Kompost und Biogas. Der durchschnittliche Schuldenstand betrage rund 250.000 Euro pro Anlage. Keine Pleitewelle sieht man jedoch in Oberösterreich.


Als Grund für die Schieflage nennen Branchenkenner hausgemachte Probleme. Viele Anlagen seien ineffizient und an falschen Standorten gebaut worden. Das sagt Norbert Hummel von der Arge im Wirtschaftsblatt. Das Wirtschaftsministerium lehne aber weitere Förderungen ab, da dies zu höheren Belastungen für die Stromkunden und Steuerzahler führen würde, wird kritisiert. Die oberösterreichischen Biogasbetreiber können die Informationen über eine drohende Pleitewelle allerdings nicht bestätigen.

„Anlagen arbeiten sehr effizient“
Bernhard Seidl, stellvertretender Geschäftsführer der Arge Biogas aus Aspach im Innviertel, räumt aber Schwierigkeiten ein: „In Oberösterreich haben wir zirka 70 Biogasanlagen, und es wird in Oberösterreich keine Pleitewelle drohen, weil erstens die Anlagenbetreiber mit privatem Geld alle haften, das heißt der Konkurs fast ausgeschlossen ist. Der zweite Punkt: Die Standorte wurden in Oberösterreich sehr wohl so ausgewählt, dass sowohl Strom als auch Wärme von den Biogasanlagen genutzt wird, das heißt, die Anlagen arbeiten sehr effizient“, so Seidl.

„Die Situation ist aber derzeit sehr wohl schwierig, weil die Anlagenkosten einfach höher sind, als damals kalkuliert wurden. Aber dadurch, dass die meisten Anlagen sich keine Löhne auszahlen oder niedrigere Substratpreise zahlen, als am Markt derzeit erlöst werden, wird es zu keinen Konkursen in Oberösterreich geben“, sagte der Geschäftsführer der Arge Biogas.

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