Der deutsche Energieriese RWE überlegt, aus der europäischen Gaspipeline Nabucco, an dem die OMV federführend beteiligt ist, auszusteigen.
Nabucco soll uns vom Gasvorkommen in Russland unabhängig machen. Die Pipeline soll von der Türkei nach Österreich führen. Foto: Nabucco
Der Bau der neuen und von Russland unabhängigen Gasleitung Nabucco wird immer unwahrscheinlicher. Der Energiekonzern RWE teilte kürzlich mit, das Engagement überprüfen zu wollen. Mit einem Wegfall der RWE ginge dem Konsortium einer seiner kapitalkräftigen Partner verloren. Zuletzt hatte Ungarn wegen der Kostenexplosion bereits den Rückzug des Staatsunternehmens MOL aus dem Sechs-Länder-Projekt angekündigt, das Gas aus dem Kaspischen Raum über die Türkei und den Balkan nach Österreich transportieren will. Wegen der inzwischen horrenden Kostenschätzung war zuletzt eine Verkürzung der Leitung auf den europäischen Teil im Gespräch.

„Wir prüfen das Projekt, um zu sehen, ob unter den veränderten Bedingungen unsere kommerziellen und strategischen Vorstellungen immer noch bewahrt sind“, sagte eine Konzernsprecherin am Montag. Sie bestätigte damit in Teilen einen „Spiegel“-Bericht vom Wochenende. Hintergrund ist dem Magazin zufolge, dass sich die Kosten von rund 8 auf etwa 15 Mrd. Euro fast verdoppelt hätten und nach wie vor keine tragfähigen Gasverträge mit Aserbaidschan und Turkmenistan in Sicht seien.

Mit der Nabucco-Pipeline will die Europäische Union den Zugang zu neuen Gasreserven in Zentralasien erschließen und die Abhängigkeit Europas von russischem Pipeline-Gas verringern.

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