Aus Naturschutzgründen wird ein Projekt in Brunn am Gebirge (NÖ) nicht mehr weiterverfolgt. Dächer und Hallen sollen bevorzugt werden. PREMIUM €

PV gehört in erster Linie auf Dächer und Hallen statt auf Grünlandflächen, sagt der NÖ-Landesvize Stefan Pernkopf. Foto: Starmühler

„Große PV-Anlagen gehören zuallererst auf Dächer, Hallen und über Parkplätze, statt auf geschützte Böden“ ließ der niederösterreichische Umweltverantwortliche und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf verlauten. Denn die wertvolle Naturlandschaft werde in Mitleidenschaft gezogen – und diese ist im Fall des aktuellen Projektes in einem zu hohen Ausmaß der Fall.

 {steady}

Das Projekt war in der Gemeinde sehr umstritten, wie die Kronenzeitung schrieb: „Ein Beschluss mit Zündstoff wurde vor sechs Monaten in Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling gefällt. Mit den Stimmen von SPÖ und Neos wurde eine Fläche am Rande des Biosphärenparks Wienerwald als Grünland/Photovoltaik gewidmet. Die Rathausmehrheit berief sich dabei auf das NÖ Raumordnungsgesetz, das Anlagen mit weniger als zwei Hektar Fläche grundsätzlich erlaubt.“ Die Opposition (ÖVP/Grüne) standen dem Plan sehr skeptisch gegenüber.

„Frühere Klarheit wäre wünschenswert“

Zunächst habe man auch in den Gesprächen mit Landesvertretern keine Schutzwürdigkeit erkennen können. Bei einer genauen Prüfung stieß die Behörde dann jedoch darauf, dass sich das Areal in einer Pflegezone befindet. Die Widmung ist daher nicht zulässig, das Vorhaben wurde gestoppt. „Wäre uns das früher bekannt gewesen, hätten wir es gar nicht erst weiter verfolgt“, wehrt sich Ortschef Andreas Linhart (SPÖ) gegen den Vorwurf, man habe sich über das Land hinwegsetzen wollen. (Quelle: Kronenzeitung)

Die PV-Industrie und diverse Verbände sind sich der Notwendigkeit einer Abwägung zwischen Klimannotwendigkeit und Landschaftschutz bewusst.  So hat der Branchenverband PV-Austria (PVA) eine eigene Broschüre herausgegeben: 
„PHOTOVOLTAIK IN DER LANDSCHAFT
Planungsleitlinie für PV-Freiflächenanlagen mit Weitsicht für Umwelt und Raum“

(hst)

 

 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter