Durch den Ersatz fossiler Öl- und Gasheizungen konnten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor seit 1990 um 40 % reduziert werden.

Holzheizungen werden stark nachgefragt und steigern sich im Anteil der Erneuerbaren Energie-Lieferanten. Foto: Starmühler

Als Jubiläumsausgabe veröffentlicht der Österreichische Biomasse-Verband die Basisdaten Bioenergie Österreich 2023, denn das Nachschlagewerk für sämtliche Bereiche der heimischen Biomasse-Branche erscheint bereits in der 10. Auflage. Wie die Publikation verrät, ist die Biomasse mit einem Anteil von 55 % der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich.

Die Raumwärme der Haushalte wird zu mehr als 40 % aus Biomasse erzeugt. Dies beinhaltet auch biogene Fernwärme, die in etwa 2.500 dezentralen Biomasseheizwerken und 170 Holzkraftwerken erzeugt wird. Die Fernwärmeerzeugung aus Biomasse hat sich seit 2005 beinahe vervierfacht; schon 51 % der Fernwärme in Österreich sind biogener Natur.

2022 Rekord mit 31.060 verkauften Holzheizungen

734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Aufgrund der unsicheren Versorgungslage und extremer Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen wurde 2022 eine Rekordzahl von 31.060 modernen Holzheizungen verkauft, davon 22.968 Pelletskessel. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Stückholz/-Pellets-Kombikessel, deren Absatz 2022 gegenüber 2021 um 68 % auf 2.583 Stück gestiegen ist.
350.000 Holzzentralheizungen seit 2001

Die Installation von mehr als 350.000 Holzzentralheizungen seit 2001 hat in Österreich zu einem Rückgang der Feinstaubemissionen im Hausbrand um gute 20 % geführt. Dies liegt daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen.

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Biomasse mit einem Anteil von 55 % der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich, sagt der Biomasseverband.

Moderne Holzheizungen reduzieren Treibhausgasemissionen und Feinstaubausstoß

Durch den Ersatz fossiler Öl- und Gasheizungen konnten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor seit 1990 um 40 % reduziert werden. Ein Modernisierungsprogramm für Holzheizungen könnte dazu beitragen, den Feinstaubausstoß weiter zu verringern und Energieholzmengen einzusparen, die für den notwendigen Austausch fossiler Öl- und Gasheizungen eingesetzt werden können.

Die neue Heizungsmatrix der Österreichischen Energieagentur zeigt, wie viele Treibhausgasemissionen beim Austausch einer Öl- oder Gasheizung durch eine Holzheizung oder ein anderes erneuerbares Wärmesystem eingespart werden können.

Holzkraftwerke verkleinern die Winterstromlücke

Etwa 6 % des heimischen Stromaufkommens basieren auf Biomasse. Etwa 170 dezentrale Holzkraftwerke und 270 Biogasanlagen liefern in Österreich Strom rund um die Uhr – auch im Winter, wenn die Erträge von Wasserkraft und Solarstrom zurückgehen und vermehrt auf fossile Gaskraftwerke und Atom- und Kohlestromimporte zurückgegriffen werden muss. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 um 1 TWh erhöhen.

Die Basisdaten können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://www.biomasseverband.at/biomasse-verband-praesentiert-basisdaten-bioenergie- 2023/

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