Im ersten Halbjahr 2019 erreichte der Anteil von Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen an der Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland eine neue Rekordmarke.

Die Windkraft offshore hatte im ersten Halbjahr 2019 die höchsten Zuwachsraten. Foto: pixabay.com

Im ersten Halbjahr des Vorjahres habe der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 39 Prozent betragen, meldet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), auf deren vorläufigen Berechnungen die Zahlen beruhen. Die Windkraft an Land war mit 55,8 Milliarden Kilowattstunden im ersten Halbjahr 2019 erneut der größte Erzeuger von Ökostrom - das entspricht einem Zuwachs von 18 Prozent.

Photovoltaikanlagen lieferten 24 Milliarden Kilowattstunden, im Vergleichszeitraum 2018 waren es noch 23 Milliarden Kilowattstunden. Die höchste Zuwachsrate mit 30 Prozent auf 12 Milliarden Kilowattstunden konnte erneut die Windkraft offshore verzeichnen. Aus sonstigen Erneuerbaren Energien, dazu zählen vor allem Biomasse und Wasserkraft, stammten 36,7 Milliarden Kilowattstunden – ein leichter Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres, in dem 37,2 Milliarden Kilowattstunden damit erzeugt wurden.

Der hohe Anteil der Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2019 sei laut ZSW auch auf außergewöhnliche Witterungsverhältnisse zurückzuführen: Im März konnte ein Windrekord verzeichnet werden, aber auch in den übrigen Monaten lagen die Winderträge durchgängig über den langjährigen Durchschnittswerten. Der Ökostrom-Rekord sei eine erfreuliche Momentaufnahme, dürfe aber nicht über die tieferliegenden strukturellen Probleme hinwegtäuschen, heißt es weiter. Um das Klimaziel von 65 Prozent Erneuerbaren Energien zu erreichen, müssten bestehende Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, betont: „Wir brauchen dringend einen stärkeren Ausbau Erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz in allen Sektoren, um das Klimaschutzziel 2030 zu erreichen. Dazu sollten wir die politischen Rahmenbedingungen anpassen.“ (cst)

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter