Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat die Umsetzung des Öko-Wasserkraftwerks an der Mur einstimmig beschlossen.
Etwa 80 Millionen Euro werden in das Projekt investiert. Foto: Energie Steiermark
Aufgrund der positiven Wirtschaftlichkeit der „größten steirischen Investition in Erneuerbare Energie“ habe der Aufsichtsrat den Beschluss gefasst, so das Unternehmen in einer Aussendung. „Es liegt eine positive Wirtschaftlichkeits-Berechnung für das Projekt vor. Das Ergebnis der Ausschreibungen bedeutet, dass die Vergabe der Aufträge an Zulieferunternehmen während der Bauphase zu 90 Prozent an regionale Unternehmen erfolgen wird“.

Mit dem Bau des Wasserkraftwerks etwa 600 Meter oberhalb der Puntigamer Brücke soll demnach noch in diesem Winter begonnen werden, ab 2019 sollen dann rund 20.000 Grazer Haushalte bzw. Elektro-Autos mit CO2-freiem Strom versorgt werden. In Kooperation mit der Stadt Graz kommt es gleichzeitig zur Errichtung eines Zentralen Speicherkanals durch die Holding Graz, mit diesem Parallel-Projekt können die derzeit bei Starkregen ungeklärt in die Mur fließenden Abwässer aufgefangen und in die Kläranlage Gössendorf gebracht werden.

Im Rahmen des mehr als vierjährigen UVP-Verfahrens für das Projekt seien im Detail alle Öko-Aspekte umfassend und transparent geprüft worden, heißt es weiter. 99 einzelne Öko-Maßnahmen sorgten für einen sensiblen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, der aktuelle Bestand an Büschen und Bäumen werde durch Aufforstung um ein Drittel erweitert. „Wir leisten damit einen erheblichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und der Erreichung der Klimaziele von Paris“, so LH-Stellvertreter Michael Schickhofer.

Im Vorfeld hatte es immer allerdings wiederholt kritische Stimmen zu dem Projekt gegeben, unter anderem werde der Fischerei im Fluss irreversibler Schaden zugefügt, hieß es. Die Initiative "Rettet die Mur" hatte im vergangenen September laut "steiermark.orf.at" mehr als 10.000 gültige Unterschriften für eine Volksbefragung zum Kraftwerksbau vorgelegt. Das Vorhaben scheiterte aber aufgrund der "zu wenig eindeutigen Fragestellung".

Auch die Grazer Grünen äußerten sich kritisch: Die Entscheidung zur Mur-Staustufe Graz sei „wider alle wirtschaftliche Vernunft“, so "steiermark.orf.at". Die Energie Steiermark trage in Ermangelung weiterer Investoren nun die Gesamtkosten nahezu allein, was nicht anders zu erklären sei, als "dass hier politisch massiver Druck ausgeübt wird, nicht zuletzt von Bürgermeister Nagl“, wird die Umweltsprecherin der Grazer Grünen, Andrea Pavlovec-Meixner, zitiert.

Energie Steiermark

Plattform "Rettet die Mur"

Bericht "steiermark.orf.at"

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