Bis 2030 hat sich die EU-Kommission das Ziel gesteckt, 50 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Bis einschließlich 8. Oktober konsultierte die Europäische Kommission die Marktteilnehmer zum Umbau des Marktes. „Heute sind durch die dezentralere Stromerzeugung mehr Akteure beteiligt, und die Rollen der Marktteilnehmer haben sich verändert. Der Strommarkt muss sich an diese neuen Bedingungen anpassen und alle Marktteilnehmer voll integrieren“, so die Kommission.
„Die Ansätze gehen in die richtige Richtung“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Erst wenn ein gemeinsamer freier und fairer Strommarkt etabliert ist, kann von der Förderung erneuerbarer Energien Abstand genommen werden.“ Ohne die Einführung von einheitlichen Markbedingungen für alle Marktteilnehmer sei an die Abschaffung von Förderungen im erneuerbaren Energiebereich nicht zu denken. Auch der Einspeisevorrang erneuerbarer Energien sei zum Schutz vor dem fossil und nuklear dominierten Strommarkt eingeführt worden, dies aufzugeben, würde Atom- und Kohlestrom letztendlich wieder Tür und Tor öffnen.
Leider sei für die vielen Maßnahmen keine Priorisierung erkennbar. „Für die erneuerbaren Energien ist die Reihenfolge der Implementierung der Maßnahmen von essentieller Bedeutung“, so Moidl. Zuerst müssten fossile und nukleare Überkapazitäten abgebaut werden, die eine freie Preisbildung an den Strombörsen behindern und die Stromnetze belasten. Ohne eine funktionierende Internalisierung externer Kosten, etwa über einen CO2-Markt, würden die gesellschaftlichen Kosten der nuklearen und fossilen Kraftwerke nicht eingepreist. Die Umstellung auf einen erneuerbaren, gemeinsamen Strommarkt stehe erst am Anfang: „Eine ganze Reihe von Bedingungen müssen überarbeitet werden.“
Konsultationsentwurf der Europäischen Kommission
Aussendung IG Windkraft