Der Anteil von sozial gefördertem Wohnungsbau beträgt 30 Prozent. Die Stärke des Entwurfs zeigt sich im Umgang mit den städtebaulichen Herausforderungen, die ein ausgefeiltes Lärmschutzkonzept erforderlich machten. Eben diesen Lärmemissionen der Hauptstraße im Süden begegneten Lorber Paul Architekten mit einem langen Gebäuderiegel, dessen Stringenz durch rhythmisierte Faltungen und Rücksprünge aufgelöst wurde. Dahingegen öffnet sich der Bau- körper nach Norden mit vier polygonal geformten Innenhö- fen.
Effiziente Lärmschutzverglasung
Zu den Vorgaben des Bebauungsplans zählte ein effizienter Lärmschutz entlang der Hauptverkehrsstraße und einem Teilbereich der Ostfassade, die in die Außenlärmpegelberei- che IV (66 bis 70 dB) und V (71 bis 75 dB) fielen.
Erfüllt wurde diese Maßgabe mit dem Schiebe-Dreh-System SL 25 von Solarlux, das an der Fassade optisch kaum ins Auge fällt. Es bietet eine Luftschalldämmung von R‘w, P = 17 dB nach DIN 52 210-3. Die Ganzglas-Schiebe-Dreh-Elemente wurden auf allen Loggien derjenigen Wohneinheiten installiert, die über keinen Balkon auf der ruhigen Innenhofseite verfügen – gleichfalls eine Vorgabe des Bebauungsplans.
Schiebe-Dreh-Elemente: Bodentief oder auf Brüstung
Die insgesamt 34 Schiebe-Dreh-Systeme wurden entweder bodentief ausgeführt oder auf Betonbrüstungen aufgesetzt. Das hatte gestalterische Gründe. Projektleiterin Maren Meyer über den Entwurf: „Die Fassade zeichnet sich durch ein Spiel unterschiedlicher, sich wiederholender Fensterformate aus, die durch ihre Anordnung zugleich Ruhe und Lebendigkeit erzeugen.“ Die geschosshohen Schiebe-Dreh-Systeme wur- den mit 8 mm dickem Einscheibensicherheitsglas (ESG) be- stückt, auf den Betonbrüstungen war eine 6 mm dicke ESG- Verglasung für die Einhaltung des Schallschutzes ausrei- chend. Ohne den Schallschutz zu mindern, wird der hygie- nisch erforderliche Luftwechsel über 3 mm schmale Lüf- tungsspalte zwischen den senkrecht rahmenlosen Glasele- menten gewährleistet.
Enger Zeitplan, flexibler Bauablauf
Jedes Bauvorhaben birgt unterschiedliche Herausforderungen, in Köln-Zollstock war es ein enger Zeitplan, den es einzuhalten galt. Alle Hürden konnten jedoch mit hoher Flexibilität und einem offe- nen Austausch zwischen allen Beteiligten genommen werden. So mussten zum Beispiel die Unterkonstruktionen der Schiebe-Dreh-Systeme von Schlosser gesetzt werden, da das Aufmaß bereits zu einem frühen Zeitpunkt erfolgt war. Dazu wurden die oberen Führungsschienen mit den Höhenausgleichsprofilen, dem sogenannten Hub, zuerst montiert – ebenfalls eine unübliche Herangehensweise.
Weiterentwicklung zum Systembaukasten
Aufgrund des Wohnraummangels müssen zunehmend Grundstücke bebaut werden, die durch Lärmemissionen belastet sind. Ein Lösungsansatz sind Balkone und Loggien, die sich mit Schiebe- oder Schiebe-Dreh-Elementen aus Glas vollständig schließen lassen und so den Lärm bereits effektiv an der äußeren Gebäudehülle abfangen.
Solarlux hat auf diese Bedürfnisse reagiert und seine Balkonverglasungen mit dem Systembaukasten Proline weiterentwickelt. Dieses bietet neue technische Lösungen für noch effektiveren Schallschutz und Windlastanforderungen, individuell anpassbar auf das jeweilige Bauvorhaben.
Unternehmensmeldung
Gebäuderiegel gegen den Lärm
- Details
In Köln-Zollstock wurde eine Wohnbebauung mit 206 genossenschaftlichen Mietwohnungen errichtet.

Hinweis: Die Meldung wurde von dem genannten Unternehmen verfasst. Das energie:bau Magazin übernimmt für die Richtigkeit und Aktualität der Inhalte keine Haftung.