Unternehmensmeldung

Bereits zum sechsten Mal wurde der GVTB-Betonpreis verliehen. Die Entscheidungsfindung war für die Jury aufgrund der beeindruckenden, jedoch höchst unterschiedlichen Projekte, nicht einfach.

Eines der Siegerprojekte des GVTB-Betonpreis ist das Projekt „007 ELEMENTS“ – einer Kunstinstallation auf 3.000 Meter Höhe in Sölden – das überwiegend aus Transportbeton hergestellt wurde. Foto: Jason O´Rear

Nach intensiver Auseinandersetzung mit den neun Einreichungen wurden zwei Siegerprojekte – mit unterschiedlichen Schwerpunkten ermittelt – das Projekt Bürgerzentrum Böheimkirchen wurde von der Jury – Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak, Vorsitzender der Jury, Renate Hammer, Institute of Building Research & Innovation ZT GmbH, Andreas Pfeiler, Fachverband der Stein- und keramischen Industrie (vertreten durch Roland Zipfel), Bernd Affenzeller, Bau + Immobilienreport und Kerstin Fuchs, Institut für Tragkonstruktionen-Betonbau, TU Wien – ex aequo mit dem „007 Elements“ in Sölden als Siegerprojekte ermittelt.

 

Im Zentrum der Auszeichnung des Güteverbandes Transportbeton stehen Projekte, die überwiegend mit Transportbeton errichtet wurden. Die Jury bewertet nach verschiedenen Kategorien: Funktion, Innovation, Ausführungsleistung, Nachhaltigkeit und Design. Das eingereichte Bauprojekt muss fertiggestellt und darf nicht älter als drei Jahre sein. Zur Einreichung eingeladen sind jeweils Bauunternehmen, Architekten, Bauherren und selbstverständlich Transportbetonunternehmen des GVTB. Der eingesetzte Beton muss von einem Mitglied des GVTB stammen.

Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen der Jahreshauptversammlung des GVTB am 8. Mai 2019 in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt. Markus Stumvoll, Präsident des GVTB, zeigte sich begeistert: „Es ist erfreulich, welche starke Vorbildwirkung unser Transportbetonpreis in den letzten sechs Jahren entwickelt hat. Ein Wettbewerb motiviert und spornt zu weiteren Spitzenleistungen an, wie auch die Einreichungen des GVTB-Betonpreises 2018 und der Jahre davor unter Beweis gestellt haben. Spannend ist, dass die Kategorie Ausführungsleistung auf sehr hohem Niveau eingereicht wird. Das bedeutet, dass gerade in der Verwendung von Transportbeton eine klare Qualitätssteigerung erreicht wurde, aber auch eine Bewusstseinsschärfung stattgefunden hat. Ein Wettbewerb wie der GVTB-Betonpreis, hilft mit Sicherheit, die Qualität der gebauten Umwelt noch weiter zu erhöhen – Transportbeton erweist sich als perfekter Baustoff für hochqualitative Projekte in allen Funktionen.“

In hohem Maß nachhaltig

Das Siegerprojekt Bürgerzentrum Böheimkirchen, eingereicht von Transportbeton Ing. Franz Kickinger und ausgeführt von der Porr, verknüpft in einer funktionellen, ästhetischen und nachhaltigen Kombination Alt und Neu. Das alte Rathaus wurde umfassend saniert, das Bürgerzentrum neu dazu gebaut. Beeindruckt zeigt sich die Jury von der ausgeführten Qualität: „Man sieht sehr gut wie perfekt die Linienführung und die Treppen gelungen sind sowie die Übergänge der verschiedenen Materialien, die bei diesem Projekt verwendet wurden. Ein Miteinander von Beton, Holz und Glas, sehr ansprechend kombiniert“, erläutert Renate Hammer von der Jury. Elmar Hagmann, Vorsitzender der Jury, betont ebenso die ausgeführte Qualität wie auch die Aufwertung des Bürgerzentrums. Hammer ergänzt: „Eine Sanierung und Erweiterung im Bestand ist das höchste Gut der Nachhaltigkeit. Durch den Beton gelingt eine angenehme Atmosphäre, bemerkenswert ist ebenso die innenräumliche Inszenierung – die durch die Materialien bestimmt ist. Zudem wurde hier für die Allgemeinheit investiert. Die Gebäudetechnik erfüllt gemeinsam mit der Gebäudehülle höchste bauphysikalische Standards.“ Die Architektur stammt von NMPB Architekten. „Die Sichtbetonqualität mit der Holzstruktur an der Oberfläche harmoniert perfekt mit dem eingesetzten Holz und zeugt von der höchsten Qualität der Ausführung. Die komplexe Fundierung mit Bohrpfählen und Unterfangung mehrere Bauteile war mit Sicherheit eine große Herausforderung für alle Beteiligten“, so Hagmann. Auch Markus Stumvoll bestätigt: „Ein Vorbild für zukünftige Sanierungen und Erweiterungen. Aber eines ist dabei klar: auf die Experten der Transportbetonunternehmen ist dahingehend Verlass, dass Entwürfe 1:1 umgesetzt werden können und die Qualität dabei im Zentrum steht.“

Ausführungsleistung und Design

Bauen auf 3.000 Meter Höhe auf Permafrostboden – und das, in nur sehr kurzen Zeitfenstern - dominierte die Rahmenbedingungen bei der Errichtung des Ex-aequo-GVTB-Siegerprojekts, der Kunstinstallation „007 Elements“ in Sölden. „Die Ausführungsleistung ist hier gewaltig – betonieren, nur wenn es die Natur erlaubt, ist eine logistische und organisatorische Herausforderung der Sonderklasse. Dass darüber hinaus eine perfekte Sichtbetonqualität gelang, ist beachtlich“, erläutert Bauingenieurin Kerstin Fuchs Institut für Tragkonstruktionen-Betonbau, TU Wien. Der Transportbeton musste zuletzt aufgrund der Wetterverhältnisse mit Helikopter angeliefert werden. Die sechs Räume der Installation wurden extra fundiert, da aufgrund der Lageveränderungen des Permafrostes höchste Flexibilität erforderlich ist. Die Räume wurden mit speziellen Fugenbändern verbunden. In Sölden wurden Teile des James-Bond-Filmes Spectre gedreht – die Kunstinstallation erinnert an Filmszenen und zeigt Accessoires des Titelhelden. „3.000 m³ Beton, 6.500 m² Wand- und Fundamentschalung und 1.800 m² Deckenschalung, sind die rohen Materialfakten. 2.600 m³ Beton wurden mit Allradfahrmischern auf den Berg gebracht – hier hat sich das Bauunternehmen als auch Transportbetonhersteller Franz Thurner wohl selbst übertroffen“, ergänzt Hagmann. Die Kunstinstallation befindet sich am und im Berg. Der Besucher betritt „007 Elements“ über einen Zugangstunnel und bewegt sich barrierefrei durch die Installation. Der Ausgang liegt sechs Meter tiefer. Markus Stumvoll spricht von einer logistischen und technischen Höchstleistung, die hier erbracht wurde: „Ich bin beeindruckt, was alles geht und was wir alles können. Gratulation dem Unternehmen wie auch der Mannschaft, die für die Ausführung verantwortlich zeichnet.“ Die Jury bewertete neben der Ausführungsleistung auch das Design als herausragend – der Entwurf stammt von Architekt Johann Obermoser aus Innsbruck, von dem auch das neben der Bond-Installation situierte iceQ Restaurant stammt. 

Alle eingereichten Projekte im Überblick

Die Statements der Jury zu allen eingereichten Projekten im Überblick:

  • Erweiterungsaufbau Auhof, Wien: „Eine beachtliche, logistische Herausforderung – aber auch die Weiternutzung und Erweiterung einer bestehenden Immobilie ist eine kluge und zukunftsweisende Entscheidung. Auf der unter- und oberirdischen Baustelle musste eine strenge Disziplin geherrscht haben, denn die Rahmenbedingungen waren mehr als beengt – doch die Bauaufgabe wurde offensichtlich perfekt gelöst.“
  • Orbi-Tower, Wien: „Ein Büroturm mit einem gewagten architektonischen Entwurf – nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde das in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtete Gebäude fertiggestellt. Die Herstellung der Regelgeschoße erfolgte im Wochentakt – der Rohbau wuchs schneckenförmig in die Höhe. Bemerkenswert ist die vorzeitige Einbeziehung des Nutzers wie auch die kooperative Projektabwicklung und das Lean Management, das bei diesem Bau angewandt wurde.“
  • Tiroler Fachberufsschule für Garten Raum und Mode, Hall in Tirol: „Eine schöne, vorbildhafte Verwendung von Beton, gestalterisch als auch konstruktiv. Der Anbau an den Altbestand aus dem 16. Jahrhundert ist optisch gelungen – mit einem fließenden Übergang zur Landschaft. Die schlanke Konstruktion wurde durch eine teilweise vorgespannte Bauweise ermöglicht; grundsätzlich ein klug organisiertes Gebäude, mit authentischer Ausführungsqualität, die zu den Themen der Schule perfekt passt.“
  • Vorplatz beim Haus der Musik in Innsbruck: „Ein herausragendes Beispiel im Bereich des Kreativbetons – die Stahlbewehrung wurde durch Glasfaserstäbe ersetzt und somit werden Korrosionsprobleme vermieden. Als bemerkenswert hervorzuheben ist auch das spezielle Einbauverfahren mit Walzen. Insgesamt eine besondere Lösung für eine harmonisch zum Gebäude passende Außenraumgestaltung.“
  • Innsbruck Tourismus: „Ein Vorzeigebeispiel für einen besonders sensiblen Umgang mit alter Bausubstanz. Hier wurde zwar die gesamte Stallung aus dem 15. Jahrhundert saniert, zur Einreichung kam jedoch die Bodengestaltung. Der temperierte Boden ist ästhetisch sehr gelungen, beachtlich auch die anspruchsvolle Betonmischung, die laut Einreichunterlagen vorgegeben wurde. Zuletzt wurde der terrazzoartige Boden gefräst und hydrophobiert, um die Sicherheit und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.“
  • Schönleitenbahn, Saalbach-Hinterglemm, Salzburg: „Sichtbeton wurde bei den drei Stationsgebäuden als architektonisches Stilmittel eingesetzt. Die anspruchsvolle Sichtbetonqualität wie auch die Transportlogistik wurden perfekt gemeistert. Die optisch gefällige Rauhholzschalung passt gut in die Umgebung wie auch zur Funktion der Gebäude. Das Transportbetonunternehmen hat seine Aufgabe offensichtlich trotz erschwerter Rahmenbedingungen bravourös gemeistert.“
  • Pädagogische Hochschule Baden: „Eine präzise Ausführungsleistung mit einer tadellosen Sichtbetonqualität schafft ein neues Bildungszentrum in Niederösterreich. Optisch ansprechend sind die minimalistisch ausgeführten Bauteile – welche den Schulbau leicht und transparent wirken lassen. Gelungen ist Marte.Marte Architekten hier auch das Zusammenspiel der vier Gebäude – mit unterschiedlichen Höhen, die dennoch ein Ensemble bilden. 

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