Der österreichische Markt für Dämmstoffe blieb auch 2024 in Schieflage. Der „Sanierungsbonus“ brachte den Markt nicht in Schwung.

Wann wird Österreichs Bauindustrie wieder anspringen? Noch scheinen die Leute ihr Geld lieber in Urlaubsreisen zu investieren als in Rohbauten ...

Förderungen sind offenbar kein Allheilmittel: Die Hersteller von Dämmstoffen zur Isolierung von Dächern, Wänden und Decken haken ein weiteres Jahr mit enormen Herausforderungen ab.

Erlöse sinken um weitere 12,9 Prozent

Laut aktuellem BRANCHENRADAR Dämmstoffe in Österreich sanken im Jahr 2024 die Herstellererlöse im Jahresvergleich um weitere 12,9 Prozent auf nur noch 327,5 Millionen Euro.

Die Verlustbeiträge ließen sich im Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel im Neubau bzw. in der Sanierung verorten. Die Hoffnung, dass der „Sanierungsbonus“ der Bundesregierung und die mit diesem kombinierbaren einschlägigen Förderprogramme der Länder zumindest im Wohnbau für Wachstumsimpulse sorgen, erfüllte sich damit nicht. Das lag vor allem an der Fassadendämmung, die trotz aufgestockter Förderung einfach nicht in Schwung kommen wollte.

Schaumstoffe sogar mit 17,9 Prozent im Minus

Rückläufige Erlöse gab es in allen Materialgruppen, bei Mineralwolle um 6,4 Prozent und bei Schaumstoffen sogar um 17,9 Prozent gegenüber Vorjahr, da anders als bei Mineralwolle auch die Verkaufspreise erodierten, im Schnitt um sieben Prozent. Der Umsatz mit Dämmstoffen aus organischen, nachwachsenden Rohstoffen verringerte sich um gut sechs Prozent gegenüber Vorjahr.

„Das Geschäft lief im Vorjahr mit allen Gebäudetypen gleich schlecht“, so Studienautor Andreas Kreutzer. „Für die Dämmung von Wohngebäuden wurde um zehn Prozent weniger Dämmstoff benötigt als im Jahr davor, im Nicht-Wohnbau sank die Nachfrage um elf Prozent.“ Insgesamt verringerte sich im Jahresabstand der Absatz um 10,2 Prozent auf 4,37 Millionen Kubikmeter.

(hst)

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