Die Europäische Union möchte erreichen, dass bis 2020 in jedem Mitgliedsstaat mindestens 10 Prozent des verbrauchten Kraftstoffs aus nachwachsenden Rohstoffen, wie etwa Raps, stammt. Ein Siegel soll jetzt sicherstellen, dass die Biokraftstoffe tatsächlich dem Klimaschutz dienen.
Hierzulande wird Biodiesel beispielsweise aus Raps gewonnen. Dessen Hersteller dürften aber spätestens 2017 Probleme mit den EU-Kriterien für das Siegel bekommen.


 
EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat kürzlich in Brüssel einen Vorschlag für ein EU-weites Siegel für Biokraftstoffe vorgelegt. Die Nutzung von Biokraftstoffen sei nicht an und für sich gut, hieß es dazu aus der Kommission. Nur wenn nicht nur bei der Nutzung, sondern auch bei der Produktion der Kraftstoffe weniger Treibhausgas freigesetzt werde, seien sie sinnvoll. Nur solche Biokraftstoffe sollen deshalb ein Klima-Logo erhalten, die deutlich weniger Treibhausgase verursachen als fossile Brennstoffe.

Außerdem dürfen die Hersteller für den Anbau keinen Regenwald abholzen oder andere schützenswerte Fläche nutzen. Das gilt auch für Palmöl. Vergeben sollen das Logo private, staatliche oder von Umweltgruppen initiierte Prüfstellen. Unabhängige Gutachter sollen dabei die gesamte Produktionskette vom Landwirt über den Händler bis zur Tankstelle überwachen.

Auf das 10-Prozent-Ziel der EU dürfen die Staaten dann künftig nur Biokraftstoffe anrechnen, bei denen von der Herstellung bis zur Nutzung mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als bei der Verwendung fossiler Kraftstoffe. Bis 2017 soll dieser Satz auf 50 Prozent steigen.

Hintergrund: europa.eu – Das Portal der Europäischen Union
Bild: Daniel Schwen

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