Der Einbruch der Baukonjunktur schlug im Vorjahr auch voll auf den Dämmstoffmarkt durch. Laut der aktuellen Marktstudie BRANCHENRADAR Dämmstoffe in Deutschland schrumpften im Jahr 2023 die Herstellererlöse um 16,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro. Damit fiel der Markt erlösseitig auf das Niveau von 2020 zurück, allerdings bei mittlerweile deutlich höheren Gestehungskosten.
Massiver Rückgang der Nachfrage
Verantwortlich für den Markteinbruch war im Wesentlichen der massive Rückgang der Nachfrage. Im Vergleich zu 2022 wurden um rund 6,2 Millionen Kubikmeter (-15,5% geg. VJ) weniger verkauft. Etwa vierzig Prozent davon fehlten im Neubau, sechzig Prozent in der Sanierung. Insbesondere bei Eigenheimen wurden Investitionen in die thermische Sanierung substanziell zurückgefahren. Der Bedarf reduzierte sich binnen eines Jahres um ein Fünftel.
Dämmstoffe zu teuer für die Hausbesitzer:innen
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Vielen Hausbesitzern waren Dämmmaßnahmen einfach zu teuer. „Im Jahr 2023 musste man etwa für eine Fassadendämmung um gut ein Fünftel mehr bezahlen als noch drei Jahre davor“, gibt Studienautor Dominique Otto zu bedenken.
Umsatzeinbußen gab es in allen Produktsegmenten
Bei Schaumstoffen waren diese prozentuell jedoch doppelt so groß wie bei Mineralwolle und Dämmstoffen aus organischen Rohstoffen, da bei Schaumstoffen neben der Nachfrage auch die Verkaufspreise sanken, im Durchschnitt um rund sieben Prozent. In den beiden anderen Produktsegmenten erhöhten sich die Preise indessen noch einmal, im Schnitt um rund vier Prozent. Konkret sank daher der Umsatz im Jahresvergleich mit Steinwolle um 9,3 Prozent, mit Glaswolle um 13,5 Prozent, mit EPS um 28,6 Prozent, mit XPS um 24,7 Prozent, mit PUR | PIR um 11,3 Prozent und mit anderen Dämmstoffmaterialien um 10,0 Prozent.