Die 1.289 Mitgliedsunternehmen der Holzindustrie Österreichs haben im Jahr 2023 9,8 Milliarden Euro umgesetzt, 18,5 Prozent weniger als im Jahr davor.

Der Absturz begann schon vor der Zinswende. Corona und dann hohe Kredit-Zinsen bedeuteten weniger Baugenehmigungen – und weniger Holzproduktionen. Quelle: Statistik Austria

„Wir sehen den Trend einer rückläufigen Produktion in ganz Europa und weltweit. In Österreich ist die Holzindustrie angesichts der Rezession immer noch gut aufgestellt,“ betont Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands.

 

14 Prozent weniger Holzexport

Aber auch die Exportzahlen sind niedriger. Der Außenhandelsüberschuss betrug 2023 1,5 Milliarden Euro, das ist ein Rückgang von 14 Prozent. „Auf den internationalen Märkten konnten sich unsere Betriebe auf hohem Niveau behaupten. Mit den richtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, wird die Holzindustrie zukünftig erfolgreich bleiben“, hebt Jöbstl hervor.

Die Industrie, in der verschiedene Geschäftsbereiche wie Verbund-Platten, Parketterzeugungen oder Schnittholz vertreten sind, wundert man sich über die ihrer Meinung nach falsche Einschätzung der Bedeutung der Wirtschaftsleistung: „Ähnlich wie Tourismus oder Sport – ist auch die Forst- und Holzwirtschaft eine Querschnittsmaterie, deren ökonomischer Beitrag in der Statistik auf eine Vielzahl von Sektoren verteilt ist.

Neue Berechnungs-Methoden erwünscht

Da das Wertschöpfungsnetzwerk Holz, welches nicht nur den Rohstoff, sondern auch die weiterverarbeiteten Produkte und relevante Dienstleistungen umfasst, komplex und weitläufig ist, braucht es eigene Verfahren, um den wirtschaftlichen Beitrag korrekt zu erfassen.“ erklärt Dr. Anna Kleissner, Inhaberin der Econmove GmbH und Autorin der Studie Die ökonomische Bedeutung der europäischen Forst- und Holzwirtschaft im Sinne der Bioökonomie.

Holzwirtschaft so groß wie Spaniens Wirtschaftsleistung

In 30 europäischen Staaten (EU27, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich) beträgt die totale Bruttowertschöpfung, diese umfasst alle direkten, indirekten und induzierten Effekte, die auf die europäische Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen sind, rund 1100 Milliarden (1,1 Billionen) Euro. Dies entspricht ungefähr der Wirtschaftsleistung Spaniens oder einem Anteil von 7,1 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung dieser 30 Länder.

17,5 Millionen Arbeitsplätze – entspricht Einwohnern in den Niederlanden

Die Branche sichert europaweit in etwa 17,5 Millionen Arbeitsplätze. Dies entspricht circa der Einwohnerzahl der Niederlande. Mit jedem Arbeitsplatz in der Forst- und Holzwirtschaft werden weitere 1,2 Arbeitsplätze in anderen Sektoren geschaffen oder gesichert. 6 Prozent der Beschäftigten sind im Durchschnitt in den 30 europäischen Staaten unmittelbar oder mittelbar durch die Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt. Die Studie steht auf www.holzindustrie.atwww.holzindustrie.atwww.holzindustrie.at zur Verfügung.

(hst)

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