In der Wiener Seestadt Aspern hat mit dem "GreenHouse" vor Kurzem das weltweit energieeffizienteste Studierendenwohnheim eröffnet.
Bereits im Februar 2014 hat die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen das „GreenHouse“ für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
Das neue Studierendenheim nahe dem Nationalpark Donauauen bietet insgesamt 313 Wohnplätze, aufgeteilt auf drei Gebäudeteile mit den klingenden Namen „Erde“, „Sonne“ und „Luft“. Das gesamte Wohnheim ist im Passivhaus-Standard ausgeführt, der Heizwärmebedarf beträgt nur etwa 9,06 kWh/m2/Jahr. „Auf die Ökologie des Gebäudes wurde besonders großer Wert gelegt. Dieses Passivhaus hat eine 250-kW-Photovoltaikanlage am Dach und wird seinen eigenen Energieverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen fast vollständig selbst produzieren“, so Günther Jedliczka, Geschäftsführer der OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH, die das Studierendenheim gemeinsam mit der Wohnbauvereinigung des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (WBV-GPA) und der ÖJAB, Österreichische JungArbeiterBewegung, betreibt.

Die produzierte Energie wird dabei vorrangig im Haus verbraucht, ein Batteriespeicher erhöht zusätzlich den Anteil an selbst produzierter Energie beim Stromverbrauch des Wohnheims. Alle Geräte, von Mikrowellenherden über Dunstabzugshauben und Lüftungsventilatoren bis zu Wasser- und Heizungspumpen wurden einzeln vor dem Kauf getestet – nur hochenergieeffiziente Geräte im Regelfall ohne „Standby“-Energieverbrauch wurden zugelassen. Heizungs- und Warmwasserleitungen im Haus sind über das übliche Maß hinaus gedämmt, zwei energieoptimierte Rotationswärmetauscher gewinnen 85% der Wärme sowie die notwendige Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus zurück. Sensoren in hochwärmegedämmten Zimmern messen das CO2 und „wissen“, wann die Lüftungsanlage mehr oder weniger Frischluft zuführen muss. Sogar die Aufzüge kommen, da sie mit Bremsrückgewinnungsenergiearbeiten, ohne Öl und Maschinenraum aust.

Das „GreenHouse“, das nach Plänen der aap.architekten ZT und der Bauphysik von Schöberl & Pöll GmbH von der WBV-GPA errichtet wurde, ist eines der ersten Gebäude, das im Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern fertig wird. Die Baukosten für das Wohnheim liegen bei rund 14 Millionen Euro, das Gebäude soll „Vorbildwirkung für neue ökologische und soziale Standards bei Wohnheimen haben“, so die Betreiber.

Wohnbauvereinigung des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (WBV-GPA)

OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH

ÖJAB Österreichische JungArbeiterBewegung

aap.architekten ZT

Schöberl & Pöll GmbH

ÖGNB Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen 

aspern Seestadt

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