Sechs Gebäude und eine Region, die energieeffizientes Bauen und herausragende Architektur miteinander verbinden, wurden am heutigen Freitag zum Auftakt der Internationalen Passivhaustagung im deutschen Aachen ausgezeichnet.
Das Seminargebäude in Südkorea gewann die Kategorie „Weiterbildungseinrichtung“. Foto: ArchitekturWerkstatt Vallentin

Mehr als hundert Projekte wurden im Vorfeld für den Award eingereicht, der vom Passivhaus Institut im Rahmen des europäischen Projekts PassREg verliehen wird. Voraussetzung für die Teilnahme war eine Zertifizierung, mit der das Einhalten der Kriterien des Passivhaus-Standards nachgewiesen wurde, sodass die Jury sich bei der Bewertung allein auf die architektonische Qualität der Projekte konzentrieren konnte. Aus 21 Finalisten wurden die sieben Preisträger ermittelt.
 
In der Kategorie „Mehrfamilienhäuser“ wurde ein Nullemissionshaus in Berlin von Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft ausgezeichnet. Die Jury des Awards würdigte nicht nur die energetischen Eigenschaften des Gebäudes, sondern auch die abwechslungsreiche Fassade sowie die sorgfältig ausgearbeiteten Details an den Balkonen und Verschattungen. Bestes „Sanierungsprojekt“ wurde das New Yorker „Tighthouse“ von Fabrica718/Studio Cicetti. In dem 114 Jahre alten Reihenhaus im Stadtteil Brooklyn sei in vorbildlicher Weise unter Beibehaltung des ursprünglichen Charakters moderner Wohnraum geschaffen worden.
 
Beste „Weiterbildungseinrichtung“ wurde das Seminargebäude der deutschen ArchitekturWerkstatt Vallentin im südkoreanischen Goesan. Das inmitten von Wäldern und Bergen gelegene Gebäude füge sich nicht nur in die umgebende Landschaft ein, sondern trage dazu bei, diese noch aufzuwerten, so die Jury. In der Kategorie „Regionen“ ging der Award an das Umweltamt in Heidelberg, das mit einer weitsichtigen Energieplanung für den neuen Stadtteil Bahnstadt gezeigt habe, wie das Passivhaus auch für umfassende Bauvorhaben zum Standard werden kann.
 
Die Kategorie „Sonderbauten/Bürogebäude“ gewann das Kunstmuseum in Ravensburg von Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten. Bemerkenswert sei hier die Einbindung in das historische Stadtensemble durch die Ziegelfassade, erklärte die Jury. In der Kategorie „Einfamilienhaus“ wurden gleich zwei erste Plätze vergeben: zum einen an ein Projekt von Plumbob Architects in Philadelphia, das in einem dicht besiedelten Stadtteil mit einer praktischen Raumanordnung überzeugte; zum anderen an ein von Kimmo Lylykangas Architekts entworfenes Ensemble im finnischen Espoo, bei dem kompakte Hauskerne von intelligent gestalteten Hüllen umgeben werden.
 
„Am Beispiel der Preisträger wird deutlich, dass auf der ganzen Welt gestalterisch herausragende Projekte im Passivhaus-Standard entstehen“, sagt Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. Energieeffizientes Bauen und Sanieren setze vielfach sehr positive ästhetische Akzente und sei praktisch nebenbei auch noch gut für den Klimaschutz.
 

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