Der Betrieb von Schwimmbädern ist sehr energieintesiv. Das Monitoring des Bades im deutschen Lünen belegt nun hohe Energieeinsparungen durch die Passivhausbauweise.
Optimierte Raumluftfeuchte senkt im Innenbereich die Wärmeabgabe durch Verdunstung. Foto: Bädergesellschaft Lünen

Das Passivhaus-Projekt „Lippe-Bad“ wurde von Beginn an wissenschaftlich begleitet, die Ergebnisse der Grundlagenstudie des Passivhaus Instituts flossen direkt in die Planung des öffentlichen Schwimmbades ein. Seit zwei Jahren ist das Sportbad mit den fünf Becken bereits in Betrieb, mehr als ein Jahr lang wurden die Energieströme im Gebäude systematisch erfasst und analysiert. 
 
Die Ergebnisse sind ermutigend: Beim Energieverbrauch wurde gegenüber anderen Schwimmbädern hohe Einsparungen erreicht, beim Wärmebedarf ebenso wie beim Strom. „Das Potenzial für Einsparungen ist enorm - und die Auswertung der Daten aus Lünen zeigt deutlich, dass der Passivhaus-Standard auch hier eine praktikable Lösung ist“, sagt Søren Peper, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Passivhaus Institut.
 
Zu den Kernpunkten für das Erreichen des Passivhaus-Standards zählt auch bei einem Hallenbad eine thermisch hochwertige Gebäudehülle, einschließlich der Verglasung. So wird nicht nur die Behaglichkeit erhöht, sondern das Bad kann außerdem mit höheren Luftfeuchten betrieben werden, ohne dass es zu Kondensat-Ausfall kommt. Durch die erhöhte Raumluftfeuchte kann wegen geringer Verdunstung außerdem der Heizenergiebedarf des Bades gesenkt werden.
 
Weitere Einsparungen sind bei der Lüftung möglich: Die Wärmeverluste werden hier durch den Einsatz hochwertiger Lüftungswärmetauscher sowie einer angepassten Lüftungssteuerung verringert. Beim Strombedarf sorgen geringere Luftmengen und der Einsatz sparsamer Geräte für einen signifikant niedrigeren Verbrauch. Verbesserte Schwimmbadtechnik mit energieeffizienten elektrischen Anlagen und die Wiederverwendung von Filterrückspülwasser sind weitere Grundpfeiler des Konzepts. 
 
 
 

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